Dienstag, 16. Juni 2009

Begabtes Herz

Ups, jetzt ist es halt nächste Woche geworden mit den ausführlicheren News, sorry. Es sind da ein paar Dinge dazwischen gekommen, z.B. Kimmi, Aidans Freundin aus Cape Town, die zu Besuch kam für zwei Tage, und dann war Keenans Geburtstag am Sonntag, also verbrachten wir das Wochenende mit ihm in Bulungula, und dann war Kristine da, eine Freiwillige aus Dänemark, die vier Tage mit uns zusammen gearbeitet hat. Wie ihr seht, hier auf dem Hügel ist im Moment ziemlich was los!

















Kristine aus Dänemark

Seit gestern arbeitet nun Babalwa mit uns. Babalwa bedeutet "begabt", und ihr Nachname, Ntlizyo, bedeutet "Herz". Hübscher Name, nicht wahr? Sie erzählte uns gestern, dass der Dorfrat sie aus Gauteng (Region um Johannesburg) zurückbeordert hat, wo sie bei ihrem Bruder wohnte und Arbeit in den Minen suchte. Sie ist also super froh, mit uns zu arbeiten und besser Englisch zu lernen (ihr Englisch ist ziemlich gut, besser als das von Rufus auf jeden Fall), und wir sind froh, endlich Xhosa zu lernen. Babalwa wird also einfach mit uns arbeiten, an was immer gerade anfällt. Gestern haben wir viel gegärtnert und eine Bananenbaumplantage angelegt, und heute haben wir den Damm oben auf dem Hügel ausgebuddelt und eine Plastikplache eingelegt, und dann wollten wir ihn füllen mit der Pumpe, die Aidan gestern installiert hat, aber leider ist unser Generator zu schwach. Die Pumpe haben wir von Aidans Eltern erhalten, aber sie wussten offenbar nicht, dass unser Generator nur 670 Watt abgibt ... und die Pumpe braucht 1225 Watt. Wir liessen den Generator für etwa 5 Minuten laufen, und es funktionierte, aber es braucht zu viel Benzin und naja, in 5 Minuten füllen wir keinen Damm. Wir werden nun versuchen, die Pumpe einzutauschen gegen eine kleinere, die weniger Watt frisst ...
 
















Babalwa Ntlizyo

Ich habe euch noch eine Einkaufsliste versprochen, also das war: 3 Säcke Zement, 1 Rolle elektrisches Kabel für die Pumpe, verschiedene Stecker und Schalter, einen neuen Spaten, eine Rolle schwarzes Plastikrohr (100m), eine Klobürste, eine Giesskanne, eine grosse Gartenschere, und Benzin für den Generator. Yep, und das haben wir alles in den Beelte gepackt!! Die Leute beim Hardware Store kuckten schon ein bisschen blöd, als wir sie anwiesen, die drei Zementsäcke (je 50 Kilo) in den Beetle zu laden ... durch die Vordertür, versteht sich. :-)

Aidan hat gestern die Pumpe installiert, die Rohre gelegt und alles verkabelt, die Schalter eingebaut, und den Generator oben am Waldrand, neben unserem Garten, plaziert. Vorher hatten wir ihn hier auf unserer Terasse, und das Ding macht einen Saulärm ... jetzt rattert der Generator am Waldrand oben und ich kann ihn kaum hören hier im Baumhaus, wunderbar, und es stinkt auch nicht mehr so nach Abgas.

Morgen erhalten wir schiins den Sand, den wir brauchen um mit dem Zement zu mischen, und so können wir in den nächsten Tagen die Fundamente fürs erste Gebäude legen. Ein Stoss Ziegel liegt auch schon parat, und auch die ersten Bündel Gras fürs Dach sollten morgen eintrudeln. Interessante Zeiten liegen vor uns ...

Finanziell sieht es ok aus, wir werden in den nächsten Monaten das meiste regelmässige Geld für Löhne brauchen, neben Babalwa bezahlen wir auch Johann einen Lohn von 50 Rand pro Tag wo er fürs Projekt arbeitet (und Johan ist eine wertvolle Arbeitskraft, der hat Muskeln und schwingt den Pickel wie wenn es ein Zahnstocher wäre)Das restliche Kleingeld wird für Verbrauchsmaterial verwendet, wie Nägel, Pfosten etc. Und mehr Zement. Aber wir werden bald grössere Beträge brauchen für einen Wassertank - die grossen 2000 Liter Tänke kosten 1600 Rand, also CHF 220. Den Tank werden wir auf dem Hügel installieren und dann mit Wasser aus der Quelle füllen (sobald wir eine kleinere Pumpe kriegen - oder einen grösseren Generator!), als Vorrat. Wir haben jetzt Winter und keinen Regen mehr, seit 2 Monaten ist es knochentrocken hier, und Aidan befürchtet dass uns die Quelle eines Tages im Stich lässt und wir wieder kein Trinkwasser haben ...

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