Dienstag, 12. Mai 2009

Die zerstörerische Kraft ...

Es gibt hier im Transkei eine zerstörerische Kraft, die alles plattwalzt was ihr im Weg liegt, die Zäune niedermäht, Gärten verwüstet und Wasserquellen verseucht. Steaks, sag ich nur, Steaks - Aidan spricht den ganzen Tag lang nur noch von Steaks. Ja, ihr habt es erraten: die zerstörerische Kraft heisst Kühe, und die Viecher sind eine echte Plage für uns. Vor einer Woche haben sie ja unsere Wasserquelle plattgemacht - alles war völlig zertrampelt, und nur noch ein Schlammloch übrig wo einst Trinkwasser war. Wir haben einen notdürftigen Zaun errichtet, um die schlimmsten Kuhmassen abzuhalten, aber als wir gestern mal nachsahen wie sich die Quelle so erholt, zeigten sich deutliche Spuren eines erneuten Einbruchs: eine Seite des Zauns niedergewalzt, und an allen anderen Stellen deutliche Abdrücke von Kuhhufen - die klettern glatt über die Zäune drüber!! Eine oder zwei Kühe sind ja in Ordnung, aber wenn eine ganze Herde kommt, und die ersten Kühe vom Zaun aufgehalten werden, drängen die von hinten einfach nach, und schliesslich wird das Gedrängel so krass, dass die erste Reihe Kühe entweder den Zaun plattwalzt, oder irgendwie drübergeschoben wird ... es scheint echt, als könne nichts diese Riesentiere aufhalten. So ne Kuh ist ziemlich massig! Also, eines der ersten Dinge die wir mit den Spendengeldern kaufen werden, ist Stacheldraht!!! Um die Quelle anständig einzuzäunen und unser Trinkwasser zu sichern. Und um den Zaun oben auf dem Hügel zu verstärken. Aidan ist gerade jetzt dabei, einen neuen Zaun aufzustellen - der alte wurde auch längst plattgemacht von den Kühen, und unsere Gärten sind total abgefressen, die lassen kein Blatt am Pflanzenstengel! Tomaten, Auberginen, alles weggefuttert. Und jetzt im Winter wollen wir Zwiebeln pflanzen, aber zuerst brauchen wir einen anständigen Zaun. So. Und bevor wir den Zaun errichten können, müssen wir den Landrover reparieren, der letzte Woche den Geist aufgegeben hat: der war so durchgerostet, dass die Vorderräder praktsich abfielen. Aidan muss nun Metallplatten besorgen und das Zeug irgendwie wieder zusammenschweissen ... ohne Landrover sind wir aufgeschmissen, der transportiert nämlich alles grosse Material, Pfosten und Steine und Zement und Kloschüsseln und Drahtrollen und Plastikrohre und so weiter. Also die Prioritätenliste ist: Nummer 1, Landrover flicken. Nummer 2, anständige Zäune bauen. Und dann sehen wir weiter. :-)



Und noch eine kleine
 Nebenbemerkung zum Schluss: das einzige Postivie, das wir an den Kühen finden, ist Scheisse ... hi, hi ... weil wir die nämlich einsammeln und auf unseren Gärten verteilen, damit alles hübsch wächst (und die Kühe dann wieder die Zäune eindrücken und alles auffressen können!! Grrrr ... Steak, ich sag nur, Steak, bitte blutig!)

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