Montag, 9. November 2009

in der Schweiz ...

Hallo liebe Freunde, seit einer Woche sind Aidan und ich (Rahel) nun in der Schweiz. Aidan war vorher bereits für einen Monat bei Freunden in Holland und hat die Projektplanung mächtig vorangetrieben. Er hielt Vorträge in Altersheimen und an Universitäten und hat Spendengelder und Sachspenden aufgetrieben sowie für Voluntäre geworben. Eine Liste der aufgetriebenen Dinge werde ich veröffentlichen sobald ich in Holland war (28. Nov. - 7. Dez.) und alles mit eigenen Augen gesehen habe. :-) Offenbar soll auch ein Container voller Hilfsgüter nach Südafrika geschickt werden, beladen unter anderem mit 20 Fahrrädern und Gehgestellen für Rentner und einem Motor für eine Windturbine.

Hier in der Schweiz arbeiten wir vor allem an unseren anderen Websites. Wirkliche Vorträge für mich selber habe ich noch nicht organisiert, falls jemand gerade einen Vorschlag hat oder eine Gelegenheit weiss, bitte melden! Sonst versuchen wir es vielleicht in Zollikofen.

Ich lass es euch wissen wenn es etwas interessantes zu berichten gibt. In Manzamnyama schaut derweilen Babalwa zum Rechten. Sie hat kürzlich ein Bankkonto eröffnet und so konnten wir ihr nun ihren Lohn für November direkt überweisen, sowie das Geld für den Mann, der das Dach fertig deckt während wir in Europa weilen.

Samstag, 3. Oktober 2009

Dachdecken und Gärtnern

Wir waren so super fleissig in den letzten zwei Tagen dass es sich lohnt gleich nochmal ein paar Fotos hochzuladen ...

Aidan hat das Dach praktisch fertig gebaut und wir haben angefangen es mit Stroh zu decken - leider hat uns diesmal nicht der Regen, sondern der Wind einen Strich durch die Rechnung gemacht, und nachmittags um 3 mussten wir die Übung abbrechen.


Babalwa und zwei Freunde helfen beim Dachdecken


Die ersten Strohbündel werden festgebunden


Rahel auf dem Dach am Strohbündel stopfen


und so siehts von unter dem Dach aus ... ;-)

der Wind hat die Arbeit sehr schwer gemacht und alles zerzaust!


Tja und wenn das Dachdecken zu blöd wird mit dem ewigen Wind, so kann man doch zumindest noch im Garten arbeiten. Auch Nathalie hilft fleissig mit, und hat heute Nachmittag den völlig Unkraut-überwucherten Garten wieder in wunderbaare Beete verwandelt ...


Nathalie am jäten ...

und so sah der Garten am Ende des Tages aus!!!

Donnerstag, 1. Oktober 2009

und dann kam der Regen!

Hallo liebe Blogleser, bitte entschuldigt die lange Stille, wir hatten Computerprobleme hier am Ende der Welt ... das Ladegerät für den Laptop hat den Geist aufgegeben und ein Ersatzteil zu kriegen ist halt so ne Sache, wenn man weder eine Postadresse noch Internetzugang hat ... und so hat es fast einen Monat gedauert, bis das neue Ladegerät da war und wir nun endlich wieder einen Laptop haben!

Unterdessen hat - soeben! - die Regenzeit angefangen, was normalerweise das Ende der Bausaison bedeutet. Wir waren aber fleissig in den letzten paar Wochen und haben angefangen die ersten Mauern des Gästehauses zu bauen. Dazu mussten wir zuerst noch Werkzeuge kaufen, Zementspachtel und all so Zeug das man eben zum Mauern braucht. Aidan hat sich dann mächtig ins Zeug gelegt und ganz alleine die ersten Wände errichtet! Im Moment ist er mit der Konstruktion des Dachs beschäftigt, bloss macht uns der Regen immer wieder einen Strich durch die Rechnung ...


Aidan legt die ersten Ziegel ...


die ersten paar Mäuerchen stehen!


die Mauern für den ersten Raum sind fast fertig


Aidan konstruiert das Dach

Hier vielleicht mal eine kurze Standortbestimmung und Orientierung: Da die Dorfleute zu wenig Einsatzwille gezeigt haben, mussten wir die Projektstrukturen ändern. Die Idee war, das Gästehaus als 100% Dorfeigentum zu bauen, aber die guten Leute waren einfach noch nicht reif dafür und baten uns, WIR sollen das Gästehaus FÜR sie bauen. Die neuen Strukturen sehen also so aus, dass das Gästehaus als Kooperative aufgezogen wird, wo die Dorfbevölkerung einfach einen Anteil erhält. Aidan und ich (Rahel) fliegen diesen Monat nach Europa, wo wir versuchen werden, mehr Spendengelder aufzutreiben um das Projekt voranzubringen. Wenn das Gästehaus gebaut ist und der Dorfbevölkerung Jobs und Einkommen bringt, können wir die eigentlichen Dorfprojekte in Angriff nehmen. Der Headman von Mpame steht immer noch voller hinter uns und sagt, nehmt euch so viel Zeit wie ihr braucht, solche Projekte dauern nun mal lange. Von den Autoritäten haben wir also nach wie vor grünes Licht. Und die Dorfbevölkerung ... nun, es sind die älteren Leute, die sich querstellen und sich nur langsam an Veränderungen gewöhnen. Wir haben aber Rückendeckung von einer Gruppe junger Leute, die in Pretoria wohnen und arbeiten aber in Manzamnyama aufgewachsen sind. All diese jungen Männer würden gerne zurück kommen, falls es hier Jobmöglichkeiten gäbe, und unterstützen das Projekt.

Was die Spendengelder betrifft, so werden sie nach wie vor für den Bau des Gästehauses verwendet, das die erste Projektphase ausmacht. Im Juli hat Mike mit dem Bau der Kinderkrippe begonnen, und die haben wir nun abgetrennt vom Gästehaus und völlig dem Dorfrat übergeben. Aidan baut nun das Gästehaus, und das Dorf baut die Kinderkrippe. Sie brauchen halt ihre Zeit, aber es gibt viele Leute im Dorf, die den Bau der Krippe gerne vervollständigt sähen und sich dafür einsetzen.

Von Oktober bis Januar werden kaum mehr Projektnachrichten oder Blogeinträge folgen, da Aidan und ich in Europa unterwegs sind. Aidan kommt Mitte Dezember zurück, gerade wenn die Touristen-Saison anfängt, und wir hatten bereits Anfragen für Unterkünfte über Weihnachten und Neujahr! Ich selber werde erst Mitte Januar zurück sein, und euch dann mit Fotos und Stories wieder auf den neusten Stand bringen. Alle Spendengelder, die währen diesen Monaten eingehen, werden selbstverständlich schön auf dem Konto liegen bleiben und im Januar können wir dann so richtig loslegen!

Während wir weg sind, wird Babalwa hier zum Rechten sehen, und ihr Salär wird selbstverständlich weiterhin bezahlt. Sie macht sich übrigens gut, hat ein paar Trainings besucht und wachst immer mehr in ihre Rolle hinein. Wenn wir noch mehr Leute wie Babalwa trainieren können, braucht es uns hier bald nicht mehr ... ihr Elan ist ansteckend und ihre Neugierde und Lernwille erfrischend.

Und das wars mit News aus Manzamnyama ... falls ihr Fragen habt, bitte hinterlasst Kommentare auf dem Blog, und ich werde in einem weiteren Blogeintrag alle Fragen beantworten! Bis dahin - auf Wiedersehen in der Schweiz!


neues Tor zum Gästehaus - nun auch Ziegensicher!


unsere Lehmziegel, kleiner und solider als die üblichen Erdziegel. Wir wollen noch mehr von diesen Ziegeln herstellen, die würden sich besser eigenen zum Bauen ...



eine Rolle Maschendraht, Freund und Helfer in Ziegenangelegenheiten!

Montag, 14. September 2009

und der Bau beginnt ...

Heute haben wir mit dem Bau der ersten Mauer des Gaestehauses begonnen. Leider war die Batterie der Kamera flach, deswegen folgen Fotos erst morgen. Babalwa hat die Arbeit von fuenf Maennern erledigt, so lange wir Babalwa haben brauchen wir keine anderen Helfer! Sie hat die Erde aufgeharkt und in kleine Stuecke gebrochen, und Aidan hat den Erhaufen dann mit Zement gemixt, ca. 10% Zement. Das ist der Mix der zwischen die Ziegel geklatscht wird. (Die Ziegel wurden mit Erde und Gras gemacht, siehe frueheren Blogeintrag). Ja und dann haben wir eine Mauer gebaut, voila. Ok ok erst drei Ziegel hoch (wir sprechen hier von RIESENZIEGELN) aber hey, immerhin. Letzte Woche haben wir den Zaun um das ganze Gebiet des Gaestehauses etwas aufgemoebelt und Ziegen-sicher gemacht, und am Wochenende haben wir den Landrover geflickt - jetzt haben wir wenigstens wieder Raeder unter dem Hintern!

Blogeintraege folgen jetzt ein bisschen spaerlicher da das Ladegeraet von meinem Laptop einen Kurzschluss hatte und ich ein neues Ladegeraet besorgen muss. Das klingt so einfach ... aber hier draussen ist alles furchtbar kompliziert und langatmig. Mit langsamer Internetverbindung und keinem Kredit auf dem Natel und kein Laden wo man Kredit kaufen kann (weil Autos kaputt und naechster Laden 1h Fussmarsch entfernt) ist alles ein bisschen schwierig. Im Moment schreibe ich auf Aidans Laptop, aber der laeuft nur wenn er eingesteckt ist, das heisst, wir muessen staendig den Generator laufen lassen so lange der Laptop eingeschaltet ist. Somit verbringe ich im Moment sehr wenig Zeit am Computer oder im Internet, und dabei haette ich so viel Computerarbeit zu erledigen diesen Monat. Ja henu - im Transkei muss man alles nehmen wie es eben kommt.

Sonntag, 6. September 2009

unser Hügel in Flammen ...

Aidan und ich waren in Bulungula - draussen wars unerträglich heiss, und wir lagen faul in der Lese-Ecke, beide die Nase in einem Buch, als uns die Frauen aus der Küche riefen, und gegen unseren Hügel rüber zeigten ... Rauchsäulen stiegen in den Himmel. Oh-oh ... wir dachten uns aber nichts weiter dabei - es ist das Ende der Wintersaison, und sie brennen überall das vergilbte Gras ab, damit der Frühling frisches, junges Gras bringt ...
Eine Stunde später spähten wir wieder gegen den Horizont, und die Rauchsäulen waren grösser geworden. Underdessen war klar, dass UNSER Hügel in Flammen steht - nicht gegen die Lodge rauf, sondern weiter unten, gegen die Küste. Man sah kein Feuer von Bulungula aus, nur Rauch, und wir schlossen daraus, dass der Hügel neben Secret Beach brennt - was ziemlich nahe ist von uns. Und so packten Aidan und ich unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg nach Hause.
Als wir eine Stunde später den Hügel erklommen, trafen wir mehrere Leute aus dem Dorf aus, die Eimer voller Wasser von unserem Garten zur Lodge hoch schleppten. Oh-oh ... Endlich oben bei der Lodge angekommen, sahen wir ... das.



Der Hügel links von uns, neben Secret Beach, war völlig schwarz, und das Feuer kroch langsam gegen die Lodge zu. Als wir eintrafen, war die Feuerlinie ca. 200m von der Lodge entfernt. Ich lief zum Baumhaus runter und grabschte ein paar alte Tücher und zerlöcherte Klamotten, und einen Eimer Wasser. Dann schloss ich mich den Leuten an der Feuerlinie an ... und mit nassen Tüchern droschen wir auf die Flammen ein. Zuerst löschten wir die Linie links von uns, damit uns das Feuer nicht in den Rücken fällt.





Danach gingen wir auf den Hügel und begannen, langsam, langsam, dem ganzen Hügel entlang, die Flammen mit unermüdlichen Hieben zu auszulöschen. Aidan und ich hatten wenig geschlafen und kaum gegessen, und wir wankten beide wie Betrunkene, die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben. Ich trug nur ein Träger-Shirt und hatte bald rote Flecken auf den Oberarmen, Schultern und der Stirn ... es war so HEISS! Und das Gras so trocken, es brannte wie Zunder. Mehr Dorfleute kamen an, und eine Handvoll kleiner Mädchen. Als die Haupt-Feuerlinie gelöscht war, gaben Aidan und ich unsere Tücher den Kindern ab und setzten uns hin für eine Pause. Die Mädels fanden den Feuerwehr-Einsatz offenbar amüsant. Die Dorfleute hatten Äste von den Bäumen abgeschnitten und hieben damit auf das Feuer ein - ohne grossen Effekt. Unsere nassen Tücher hingegen wirkten wunderbar, und bald waren wir bei Rain Mountain unten, wo die Feuerlinie endete. Huff. Alle gingen nach Hause.













Aidan und ich gönnten uns eine Tasse starken Kaffee nach all den Anstrengungen, und ich fing an, die Fotos zu bearbeiten für den Blogeintrag. Aidan sagte, gib mir mal die Kamera, ich will kucken, ob ich noch mehr Feuer finde. Keine Minute später rief er mich vom Hügel oben ... die Flammen sind wieder ausgebrochen. Arrrgh. Müde bis auf die Knochen schnappte ich mir wieder das nasse Tuch, und folgte ihm auf den Hügel ... tatsächlich. Die ganze rechte Flanke, gegen Rain Mountain runter, hatte wieder Feuer gefangen. Unterdessen war es dunkel, und alle Dorfleute waren nach Hause gegangen. Egal, dieses Feuer war nicht mehr wirklich eine Bedrohung, es war zu weit von der Lodge weg. Dennoch machten wir uns auf, wieder auf die Flammen einzudreschen, und scherzten und sagten, wir hätten ein paar Bratwürste mitbringen sollen, und eine Flasche Wein, und ein romatisches Picknick abhalten ...









Die Müdigkeit spürten wir nicht mehr, und nach einer Weile schmerzen auch die Arme nicht mehr. Schliesslich waren alle Flammen gelöscht, die Nacht war wieder dunkel. Hoffen wir, dass es nicht wieder ausbricht ... Gottseidank hatte der starke Wind vom frühen Nachmittag nachgelassen. Wenn wir das Feuer gegen den Wind hätten bekämpfen müssen, hätten wir ein Problem gehabt ... aber diesmal ist alles gut gegangen.

Samstag, 29. August 2009

Transkei ... Anekdoten

Ich suche den Weg von Manzamnyama nach Mpame - zu Fuss. Da lang, da lang, sagen sie. Ich folge den vagen Richtungsangaben, folge dem Trampelpfad der sich manchmal zwischen den Steinen und Hügeln verliert und dann irgendwo 4-spuring wieder auftaucht und dann nach links und rechts abzweigt. In üblicher Rahel-Manier verlaufe ich mich mindestens 3 Mal und komme zuerst auf der komplett falschen Strasse wieder aus dem Dickicht raus. Ah, das ist nicht der Weg nach Mpame? Ah, mehr links, vielen Dank. Und wieder zu Fuss über die Hügel, über Stock und Stein. Ich folge einem Trampelpfad steil den Hügel runter, und dann ist vor mir eine Kluft, dicht mit Wald und Büschen bewachsen, und ich weiss schon, dass ich wieder falsch abgebogen bin - hier führt sicher kein Weg durch. Und so drehe ich mich um und stakse wieder den Hügel hoch, und - hoppla! Was liegt da faul und gemütlich auf dem Weg, keinen Schritt entfernt, das ich beinahe plattgetreten hätte? Eine Schlange. Sie macht keinen Wank. Sie ist hellgrau, mit schwarz-braunem Muster, eine sehr schöne Schlange, und ich denke, moment so eine habe ich doch schonmal gesehen, ist die vielleicht giftig? Für eine Weile starren wir uns an, dann mache ich einen Schritt rückwärts, und dann einen zur Seite, und gehe an der Schlange vorbei, die mir neugierig nachschaut. (Ich habe später herausgefunden dass es eine Night Adder ist, yep, giftig, aber nicht tödlilch).

Endlich finde ich den richtigen Weg - er führt mitten durch den Wald. Gleich vor dem Wald treffe ich ein altes Ehepaar. Wir tauschen die üblichen Begrüssungsfloskeln aus, aber die Frau, klein, runzlig, auf einem Auge blind und mit einem Huhn unter dem Arm, kommt auf mich zu und schüttelt meine Hand und küsst meine Hand und drückt sie nochmal, und redet unaufhörlich. Ich verstehe kein Wort, bis sie mich fragt wohin ich gehe, und woher ich komme. Diese Fragen kenne ich, und ich antworte geduldig und lächle und zeige mit dem Finger auf den Küstenstreifen wo mein Haus liegt. Endlich lässt die Frau mich los und zockelt weiter, aber jetzt stellt der alte Mann Fragen, in einem lauten, befehlsmässigen Ton. Ich wiederhole "ich verstehe nicht" wieder und wieder, bis ich errate was er sagen will und nochmal erkläre woher ich komme und wohin ich gehe. Jetzt scheint er zufrieden und lächelt und wendet sich zum gehen. Da ruft mich die Alte wieder, "come here" ruft sie laut, diesmal auf Englisch. Ich zögere einen Moment, dann denk ich, warum auch nicht, und gehe zu ihr. Sie schaut zu mir auf (sie ist mindestens ein Kopf kleiner als ich) und drückt mir dann 10Rand in die Hand. Ich bin völlig verdutzt und frage, waaas, für mich?Sie nickt und tippt mit dem Finger auf meine Schulter und sagt, ja ja für dich. Ich weiss dass die Frau arm ist, und ich brauche ihr Geld nicht, aber ich kann das Geschenk nicht ablehnen, das wäre unhöflich. Und so rufe ich, danke Mama, (alle Frauen die älter sind als ich werden mit Mama angeredet) und umarme sie spontan. Sie tätschelt mir den Rücken und ist glücklich dass ich ihr Geschenk angenommen habe und watschelt davon, hebt ihr Huhn wieder auf und macht sich auf den Weg nach Hause.

Das ist der Transkei. Wo sich faule Schlangen nicht mal die Mühe machen einem aus dem Weg zu gehen, und einem wildfremde Leute 10Rand schenken. Später als ich bei Tony im Shop bin und ihm die Geschichte erzähle, sagt er, ah die beiden Leutchen waren gerade hier im Shop um ihre Rente abzuholen. Diese Leute haben praktisch nichts, und teilen trotzdem.

Vom Projekt gibt es nicht viel zu erzählen, Aidan lag eine Woche lang flach, und jetzt waren wir ein paar Tage in Cintsa, wo mein Beetle liegen geblieben ist, und haben uns wieder mal als Mechaniker versucht - diesmal leider erfolglos. Heute oder morgen fahren wir zurück nach Manzamnyama, und nächste Woche gibts dann wieder Projekt News.

Donnerstag, 20. August 2009

ein neuer Plan ...

Und wieder einmal pfeift uns der Wind um die Ohren. Aidan ist letzten Freitag Abend nach Hause gekommen; den Samstag und Sonntag haben wir mit picknicken und plaudern verbracht um einander auf den neuesten Stand zu bringen, und seither ... liegt der Mister wieder mal flach mit ner Grippe. Willkommen im Transkei ... hier regieren wieder andere Käfer.

Ja, das Projekt wird einigen Änderungen unterzogen in den nächsten paar Wochen!! Das lang geplante Dorfmeeting hat am Montag vor einer Woche endlich stattgefunden, und es lieft nicht gerade gut. Jetzt wo die Dorfleute endlich begriffen haben, dass wir NICHT reich sind und dass wir NICHT alles einfach FÜR sie bauen, sondern MIT ihnen, sind sie völlig verwirrt. Diese hohle-Hand-Kultur geht mir wirklich auf den Keks. Und auf mich hören wollten sie sowieso nicht mehr, weil ich Dinge sagte, die sie nicht hören wollen, und so sagten sie, wir warten auf Aidan, Aidan weiss alles, Aidan wird uns sagen was tun. Ich lachte und sagte, schön schön, mir nur recht. Das Problem ist, ich kann ihnen einfach nicht klarmachen, dass sie einen Eigenwert haben und dass sie uns nicht brauchen, dass wir sie nur Anleiten und ihnen zeigen, wie sie ihr Leben verbessern können - mit sehr einfach Mitteln - aber TUN müssen sie es selber! Wie es so schön heisst: gib ihnen nicht den Fisch, sondern bringe ihnen fischen bei. Bloss wollen sie nicht fischen lernen!!!! Und so hat Aidan jetzt ein neues Konzept ausgearbeitet. Ich kann es hier noch nicht erklären weil es noch nicht offiziell existiert, aber es wird so was wie eine Kooperative sein, wo das Gästehaus als Business geführt wird, und wenn die Dorfleute dann sehen dass alles läuft und endlich Intresse zeigen, können sie Anteile kaufen oder am Ende das Business aufkaufen. So irgendwie. Ich werd alles genau erklären sobald wir es genau festgelegt haben. Zuerst muss Aidan noch seine Grippe ausbaden ...

Den Landrover haben wir noch immer nicht fahrbereit; letztes Mal als ich mit Tony in Mthatha war haben wir den Startermotor zur Reparatur gegeben und bei einem Autohandelgeschäft Brems- und Kupplungsdichtungen bestellt. Vorgestern waren wir wieder in der Stadt, aber Mthatha ist halt Mthatha und es läuft nie alles so wie man möchte, und alles dauert zwei oder dreimal so lang wie anderswo ... der langen Rede kurzer Sinn: die hatten nicht alle Bremsdichtungen bestellt, sondern nur für zwei Räder (trotz unserer sehr präzisen und dreimal wiederholten Anweisungen), und der Startermotor war auch noch nicht fertig repariert weil sie noch auf ein Ersatzteil warteten das sie aus Johannesburg bestellen mussten (weil der Startermotor so uralt ist dass sonst niemand mehr Ersatzteile führt). Aha schön vielen Dank wir kommen in einer Woche wieder ... der Landrover steht also immer noch in Mpame vor Tonys Shop rum. Und der Beetle? Der liegt immer noch in Cintsa rum, kurz vor East London ... der Ersatzmotor ist unterdessen in Mthatha eingetroffen (der kam von Durban runter) und Tony wird uns (Aidan und mich und den Motor) nächsten Montag nach Cintsa bringen, wenn er nach East London fährt. So. Und dann sollten unsere beiden Fahrzeuge bald wieder fahrtüchtig sein ...

Freitag, 7. August 2009

Goodbye Mike ...

Die Zeit vergeht mal wieder wie im Flug. Mike war einen Monat lang hier bei uns und hat fleissig mitgeholfen und den Bau der Kinderkrippe eingeleitet. Er war echt super, immer gut drauf und voller Elan und frischer Ideen. Wir werden ihn vermissen ...

Mike mit einem Jungen aus dem Dorf

Seit einem Monat warten wir auf ein Dorf-Meeting, das aus x-irgendwelchen Gründen immer wieder verschoben wird. Es gibt einige Dinge, die wir ausdiskutieren und planen müssen. Die Bausaison geht im Oktober zu Ende, und bis dahin müssen zumindest die Wände der neuen Gebäude stehen, weil sonst verlieren wir alles Baumaterial: die Ziegel verrotten, wenn man sie während der Regenzeit rumliegen lässt, und das Stroh fürs Dach ebenfalls. Es wäre also ratsam, die Gebäude fertigzustellen bevor der Regen kommt. Die grosse Diskussion ist im Moment, wer baut die Wände? Maxwell ist ein guter Maurer, aber leider sehr sehr langsam. Also wollen sie einen jungen Maurer mit Maxwell zusammentun, so dass der ältere als Aufseher und Mentor fungieren kann, während der jüngere die Arbeit fix erledigt. So weit ich erfahren habe, gibt es zwei junge Maurer, die geeignet wären, aber beide kommen nicht in Frage: der eine, weil er schon einen anderen Job angenommen hat, und der andere, weil er Maxwells Tochter geschwängert hat. Ummmh. Dorfpolitik. :-) Der Übeltäter hat also Maxwells unverheirateter Tochter ein Kind angehängt und muss jetzt "Reparation" bezahlen, ca. 5000 Rand, oder eine Kuh. Sobald die Schuld beglichen ist, ist alles vergeben und vergessen, aber der junge Mann hat gerade kein Geld, und so kann Maxwell nicht mit ihm zusammenarbeiten, weil er sonst sein Gesicht verlieren würde. Tja dann. Jetzt suchen sie einen anderen Maurer, der Zeit hat, und hoffentlich auch gerade keine unehelichen Kinder produziert. :-)

Hier bei der Lodge ist gar nix passiert seit Aidan weg ist, die Frauen stellen auch keine Ziegel mehr her, weil das Wasser knapp ist, odere unsere Pumpe nicht funktioniert. Und jetzt wo wir einmal Wasser hochgepumpt haben akzeptieren sie nichts anderes mehr - wieder Wasser vom unteren Damm zu holen ist jetzt unzumutbar. Okay okay ... es hat jetzt endlich ein bisschen geregnet, die Quelle sollte wieder genug Wasser führen, und ich werde nächste Woche die Pumpe wieder laufen lassen und den oberen Damm füllen, damit die Damen wieder Ziegel herstellen. Aidan hat mich angewiesen, alle Baumaterialien parat zu halten, so dass er umgehend mit Bauen beginnen kann, sobald er zurück ist. Das heisst, die Ziegel müssen bereit sein, die Erde aus dem der Mörtel hergestellt wird muss gemixt sein, ein paar Säcke Zement müssen da sein, und der Damm muss Wasser führen. Hm - das sollte hinzukriegen sein. All das werden wir am Dorf-Meeting organisieren ... FALLS es endlich stattfindet!

Ich vertreibe mir die Zeit immer noch mit Geissenjagd - ich habe meine Baby-Tomatenpflänzchen heftig verteidigt und die Mühe hat sich gelohnt. Unterdessen ist der Zaun fertig gestellt, und die Pflänzchen wachsen wie wild ...

die eingezäunten Tomatenpflänzchen ...

mein selbstgebauter "Kraal" - echt Ziegensicher!

der neue Maschendrahtzaun

Und was noch, hm ja wir versuchen immer noch den Landrover zu flicken, Tony von Mpame ist sehr hilfreich, den Vorderteil vom Landrover hat er bereits wieder zusammengeschweisst, und jetzt grübelt er am Starter-Motor rum ... wow, wenn wir den Landy nicht mehr jedesmal anschieben müssten, das wär ja echt Luxus - das Ding wiegt ne Tonne!

Tony macht sich am Landrover zu schaffen ...

so sieht ein durchgerostetes Chassis aus!

Tony schweisst das Chassis wieder zusammen

Montag, 27. Juli 2009

Fundamente ... und Imana Wild Ride!

Unterdessen haben wir Sand gekriegt - Tony hat uns eine Ladung gebracht, und Mike und sein Team haben sich flott wieder an die Arbeit gemacht und die Fundamente für das Gebäude der Kinderkrippe gelegt. Mike steuert nun seine letzte Woche hier in Manzamnyama an ... wir werden ihn vermissen, er war eine grosse Hilfe und ein super Motivator mit seinem unerschütterlichen Optimismus. Er hat den Bau der Kinderkrippe ins Rollen gebracht und über seine Freunde und Familie Spendengelder gefunden, um die ersten Zementsäcke und anderes Material zu kaufen. Wir müssen nun sehen, dass das Gebäude auch fertig gebaut wird - auch wenn Mike nicht mehr da ist. Aber noch wollen wir nicht Tränen des Abschieds vergiessen - Mike ist noch eine Woche hier.

das ist ein 50 Kilo Zement Sack!

frisch gelegte Fundamente

Mike presst die letzten Steine fest

Letzten Donnerstag war das Imana Wild Ride Mountain Bike Rennen. Diese verrückten Leute radeln in 2-er Teams der Küste entlang, und das Rennen dauert fünf Tage. Die Organisatoren sammeln auch Spendengelder für Schulen in dieser Gegend. Immerhin radeln sie auf ihren Touren ja durch Xhosa Dörfer, und mit der Schulenbau-Aktion geben sie der lokalen Bevölkerung auch wieder etwas zurück. Wir fanden das super und beschlossen, das Rennen zu unterstützen und ein grosses Plakat aufzustellen und lokale Drinks und Essen zu verkaufen, da dieses Rennen offenbar von Mediahelikoptern und was weiss ich noch allem begleitet wird. Und wir dachten, na ein bisschen Medien Präsenz kann unserem Projekt auch nicht schaden! Alle waren ganz begeistert, die Frauen und Mädels bereiteten Volkstänze vor, Musikanlagen wurden organisiert, die traditionellen Festkleider hervorgeholt ... und dann fiel alles ins Wasser. An dem Tag, wo die Biker hier vorbei kamen, zog der Sturm auf. Wilde Böen fegten über die Hügel, und um neun Uhr fielen die ersten Regentropfen. Fielen? Nun ja. Der Wind peitschte den Regen horizontal durch die Gegend und die Tropfen trafen uns wie Geschosse. Es war unmöglich. Wir harrten etwa eine Stunde lang aus - Mike, Babalwa, ich und ein paar Kids - aber alle waren durchnässt bis auf die Haut und schlotterten in der Kälte, und ausser den Bikern war niemand unterwegs in diesem fürchterlichen Wetter - keine TV Helikopter, keine Reporter, keine Begleiter - und den Bikern war sicher auch nicht nach Anhalten zumute, die wollten so schnell wie möglich das nächste Etappenziel erreichen und in trockene Klamotten schlüpfen. Ja henu - so war die ganze Aktion halt ein Reinfall. Wir versuchens nächstes Jahr wieder.

das noch nicht fertige Plakat ...

Mike am pinseln
brrr ... Mike und Babalwa stehen im Regen

die Mountain Biker kommen vorbei

Ansonsten läuft nicht viel hier; während Aidan in Cape Town ist, halte ich mich im Hintergrund und arbeite an den Websites oder im Garten neben unserem Haus. Mike hat ein paar Spendengelder für die Kinderkrippe zusammengetrommelt, aber wir sind immer noch knapp drin, und wenn wir keine Werkzeuge und Maschinen kaufen können, um Fenster- und Türrahmen selber herzustellen, werden wir die Rahmen fertig kaufen müssen, was auch teuer kommt. Wir werden sehen, vielleicht lässt sich Mike noch was einfallen. :-) Mit den bereits einkommenden Spendengeldern werden wir Pfosten fürs Dach der Lodge kaufen, sobald Aidan zurück ist, und mehr Zement für die Wände.

Freitag, 17. Juli 2009

Bau der Kinderkrippe

Und kaum hat der Bau begonnen, stösst Mike auch schon auf tausend Stolpersteine. Nichts ist einfach hier im Transkei! In den ersten paar Tagen haben Mike und Johann die Rinnen für die Fundamente ausgehoben. Am Mittwoch wollte Mike die ersten Fundamente legen, aber leider fehlte der Sand, den man mit dem Zement mischen muss. Und wir haben noch immer keinen Landrover, um selber Sand zu holen. Und mit den Eseln geht es erstens viel zu langsam, und zweitens sind sie viel zu teuer (für die kleinen Häufchen Sand, die sie per Ladung bringen). Ein Freund in Mpame hat mir angeboten, mit seinem Pickup auszuhelfen. Da aber Johann mit Aidan an die Garten Route runter gefahren ist, bleiben nur noch Mike und ich zum Schaufeln, und wir brauchen mindestens noch zwei kräftige Männer, die mit anpacken, sonst sind wir stundenlange am Sand schippen! Bloss, keiner hier im Dorf will gratis arbeiten. Für jede Handbewegung wollen sie bezahlt werden. Heute Nachmittag haben wir wieder ein Meeting mit dem Dorfrat, und ich werde ihnen wieder mal die Meinung sagen, und diesmal wird hoffentlich alles übersetzt was ich sage! Es geht mir schon ein bisschen auf den Senkel, dass niemand freiwillig mithilft. Mike und ich arbeiten ja auch freiwillig ... und Tony, der mit dem Pickup aushilft, tut das auch als Freundschaftsdienst und gratis. Ja henu, wir werden sehen was beim Meeting rauskommt.

Unterdessen hat uns Rufus erlaubt, seinen Sand zu benützen, wenn wir ihn bis nächsten Dienstag ersetzen. Das heisst, dass Mike nun wirklich die ersten Fundamente legen kann - falls er zwei kräftige Männer findet, die beim Zementmischen helfen. Arrrrgh. :-)

Aidan ist nun auf dem Weg an die Garden Route und dann nach Cape Town, und kann dort hoffentlich eine Ladung Material einkaufen, falls noch ein paar Spendengelder zusammenkommen. Ich habe nach meinem letzten Spendenaufruf-Mail (letzte Woche) festgestellt, dass dies wohl ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt ist, um um Geld zu betteln: Mitten in den Sommerferien, wo doch jeder sein Geld in den Ferien ausgibt und es nicht nach Südafrika schicken will. Heja, man tut was man kann.

Nächste Woche kommt das Imana Wild Race hier vorbei, ein Mountainbike Rennen entlang der Wild Coast. Ich habe den Organisatoren geschrieben und gefragt, ob das ok ist, wenn wir hier ein paar Werbeplakate (für unser Projekt) und Getränkestände aufstellen, und sie fanden, ja, das ist super! Na wunderbar, hier sind mal ein paar gute News. Ich bereite nun die Dorfbevölkerung auf den grossen Tag vor, nächsten Donnerstag, wenn das Bike Rennen hier direkt über unseren Hügel vorbei kommt. Das wird sicher lustig! Ich werde dann einen Bericht und Fotos hochladen.

Ach und übrigens: unsere Projektwebsite hat ein neues Gesicht! Die neue Website ist ab heute online: www.mpame.co.za/deutsch/index.htm

Mike gräbt Fundamente

Jungs bringen Steine für die Fundamente

die Rinne für die Fundamente

die Helfer

die Dimensionen der Hütte ausmessen

Maxwell (älterer Bruder von Rufus) spielt den Bauleiter und Aufseher

Sonntag, 12. Juli 2009

Strukturänderung

Tja, nun hatten wir endlich das Meeting wo die Dorfbevölkerung entscheiden musste, ob das Projekt ihnen gehören soll oder uns. Wir argumentierten stark dafür, dass alles zu 100% dem Dorf gehören soll, und dass die Dorfbevölkerung für den Bau der Lodge zuständig ist, unter unserer Anleitung. Leider fanden die Dörfler, sie seien nicht fähig eine Lodge zu bauen, sie wissen nicht wie das geht - obwohl wir ihnen gesagt haben, WIR sind ja hier mit dem Wissen - und so haben sie entschieden, die Verantwortung für das Projekt uns abzutreten. Und den Hauptbrocken der Gewinnanteile. Hm. Das ändert nun die ganze Sache ein bisschen. Aidan fährt in ein paar Tagen nach Cape Town, und während er dort ist, wird er sich schlau machen, wie wir uns nun am besten organisieren. Das Problem ist, dass wir nicht WOLLEN, dass das Projekt oder die Lodge uns gehört, weil das die Dinge mit der Regierung und vorallem mit Land Affairs furchtbar kompliziert macht. Aidan fand nun, wir sollten eine Gesellschaft mit Anteilen aufziehen, wo wir einen gewissen Prozentsatz halten, und die Dorfbevölkerung den Rest. Die Anteile können dann gekauft und verkauft werden, und wo bringen wir die Leute ins Spiel, die ein wirkliches Interesse an der Lodge haben. Aber all das sind nur Ideen und Spekulationen - noch nicht wir nicht sicher, wie wir all das aufsetzen wollen.

Für die anderen Projekte, die wir im Sinn haben, macht das Geschäft mit der Lodge keinen Unterschied. Letzte Woche hat Mike, unser neuer Volunteer, mit dem Bau der Kinderkrippe begonnen. Die Sozialprojekte im Dorf werden nach wie vor von Spendengeldern finanziert - solange die Lodge noch nicht steht und noch keinen Gewinn abwirft, sind wir auf finanzielle Hilfe von aussen angewiesen. Die Krippe soll eine zweistöckige Rundhütte werden, mit einem Spielraum unten und einem Büro oben. Einen zweiten Stock in eine Rundhütte zu bauen steigert die Baukosten um ca. einen Drittel, aber wir glauben die Sache ist es Wert. Wir versuchen nun genug Spendengelder zusammenzukriegen, um ein paar anständige Werkzeuge - einen elektrischen Bohrer zum Beispiel - zu kaufen, um den Bau der Kinderkrippe zu erleichtern. Erste Fotos von den Fundamenten folgen bald!


Mittwoch, 8. Juli 2009

Die Camper waren hier - und alles lief wunderbar. Es war ein ziemlicher Stress, alles hübsch vorzubereiten - immerhin ist die Lodge momentan eine Baustelle, und habt ihr schon mal eine hübsche Baustelle gesehen? Eben. Aber wir haben unser bestes getan, und es hat gewirkt. Der Bloemfontein Wander-Club war eine Nacht lang hier, 10 Leute in 10 Zelten, und die ältesten waren zwei Grosis mit weissen Haaren, die waren echt süss. Wir haben ihnen alles gezeigt, das Klo das man echt spülen kann (mit einem Eimer Wasser) und die Dusche mit echt heissem Wasser (falls man es schafft ein Feuer zu machen unter dem Boiler). So standen denn Aidan und ich für die ersten drei Duschen neben dem Boiler um das Feuer zu füttern und Wasser nachzufüllen. Die Grosis verschwanden glatt zusammen unter der Dusche, und ich lachte und sagte zu Aidan, siehst du, ist nicht zu klein: wir sind nicht die einzigen die zu zweit da drunter passen. Später am Abend habe ich dann erfahren dass die beiden alten Damen Schwestern sind, und das fand ich umso witziger, weil es mich an eine Szene irgendwo in Westafrika erinnerte - Jules, wo war das nur schon? - wo jemand furchtbar schockiert war, weil wir zusammen duschen wollten! Hi, hi ...


Babalwa poliert die frisch gebaute Feuerstelle

Dorffrauen bringen Feuerholz für die Camper


Die Gäste richten sich ein ...


Der Bloemfontein Wander-Club

Wie auch immer, Aidan und ich verbrachten den Abend am Lagerfeuer mit den Gästen, und ich habe sie heute morgen noch bis Bulungula begleitet - sie wandern der Küste entlang, und heute sind sie weiter nach The Haven. Alle waren ganz begeistert von unserem Projekt und haben unsere Gastfreundschaft gelobt und wir haben glatt 250 Rand Trinkgeld gekriegt. Nicht schlecht, für die ersten Gäste seit letzten Dezember.

Am Montag hatten wir ein Meeting mit den Dorfleuten, wo wir verschiedene Punkte diskutierten, und einer davon war, wie man sich gegenüber Gästen zu verhalten hat, z.B., kein Betteln, kein Starren etc. Der wichtigere Punkt jedoch war, ob das Dorf das Projekt leiten will, oder ob sie die Verantwortung - und somit die Mehrheit der Geschäftsanteile (uff, sagt man das so auf Deutsch?) - uns abtreten wollen. Bulungula gehört zu 60% Dave und zu 40% dem Dorf, das heisst, sie haben 40% Gewinnbeteiligung, aber Dave besitzt und leitet das Backpackers, und trifft alle Entscheidungen. Wir wollen dass dieses Projekt zu 100% dem Dorf gehört, was aber bedeuten würde, dass sie im Grunde genommen für den Bau der Lodge und der anderen Projekte zuständig sind - bloss will keiner aufstehen und die Verantwortung oder eine Führungsrolle übernehmen. Wir überlassen es jetzt dem Dorf, welchen Weg sie wählen wollen, und falls sie lieber einfach Jobs möchten, die augenblicklich Geld abwerfen, aber uns das Projekt leiten lassen wollen - bitte sehr. Aber dann werden wir auch etwas daran verdienen. Es ist ein bisschen frustrierend, gratis zu arbeiten um etwas aufzubauen, das zu 100% dem Dorf gehören soll, und die Dörfler sitzen nebendran und sagen, na Leute warum geht das nicht schneller. Aber jetzt wo wir Babalwa als Übersetzerin haben, könne wir all das endlich ausdiskutieren. Am letzten Meeting waren nicht alle Dorfleute zugegen, und so wurde das Meeting - wieder einmal - vertagt. Das nächste Meeting ist morgen, und ich bin ja schon gespannt, was da rauskommt ... wir hoffen immer noch, dass sie die 100% nehmen und anfangen, selber für das Projekt zu arbeiten. Andererseits müssen wir ein bisschen umstrukturieren ... wir werden sehen.


Dorfmeeting auf dem Hügel