Mittwoch, 24. Juni 2009

Ziegel herstellen für Sobonana Lodge

Babalwa und Noluthando lockern die Erde auf um die Mischung für die Erdziegel herzustellen



Die Erdmischung wird dann in diese Form gepresst, um Ziegel herzustellen



Ziegel die darauf warten, in die erste Mauer eingebaut zu werden ...



Stacheldraht - die einzige wirksame Verteidigung gegen hinterlistige Kuh-Attacken. Hält leider nicht unbedingt Schafe und Ziegen ab, die kriechen untendurch ...


Die neue Bananenbaum-Plantage. Die Banenbäume innhalb vom Sitzplatz haben sich so krass vervielfältigt dass wir sie trennen mussten und eine neue Plantage starten - diese hier ist am Rand vom oberen Teich. (Und die Bäume sehen so mickrig aus weil die fiesen Ziegen immer wieder einbrechen und alle Blätter abknabbern!!)

den oberen Teich fertigstellen und Pumpe installieren

Der Teich bei der Lodge oben. Das war unser erster Teich, wir nannten ihn Jaccuzi, weil er diese Form hatte ... Aidan hat den Teich nun flach gegraben, um auch hier eine Plastikplache einzulegen.



Und so siehts aus mit dem Plastik drin! Jetzt müssen nur noch Grasbüschel und Steine auf den Rand gelegt werden, damits hübsch aussieht, und dann wird das Wasser raufgepumpt!



Das blaue Ding hinten ist die Pumpe, gesponsert von Jenny und Earle Lawrence. Aidan hat die Pumpe mit dem Generator verkabelt und einen Schalter eingebaut, damit wir entweder auf die Pumpe oder auf Strom fürs Baumhaus schalten können.



Der Schlauch und das Kabel, die zur Lodge hoch führen. Dieser Schlauch füllt den oberen Teich und betreibt dann auch die Dusche und den Wasserhahn neben dem Klo.



den unteren Teich füllen

Der Teich am Waldrand unten, gleich oberhalb von unserem Baumhaus. Dieser Teich wird durch einen Schlauch gefüllt, der direkt zur 600m entfernten Quelle geht. Die Quelle ist ein bisschen höher als der Teich, daher brauchen wir keine Pumpe - die Gravität erledigt das. (Gravität? ist das das deutsche Wort für gravity?)



Nachdem der Teich mit Plastik wasserdicht gemacht wurde, füllen wir ihn durch den Schlauch.



Und der Teich ist fertig zur Benützung! Zum Garten wässern, Klo spülen etc. ...



es kommt entweder so oder so ...

hui, ich bin ein bisschen in Verzug geraten mit Schreiben. Wir hatten ein paar kleinere Probleme - kein Benzin für den Generator und so Zeug - und das Internet hat nicht immer funktioniert.

Mit dem Projekt steht gerade alles ein bisschen auf der Kippe. Babalwa hat nun 10 Tage lang mit uns gearbeitet und wir mögen sie gut, sie ist interessiert, setzt sich ein und hilf gerne mit. Leider haben wir mit dem Dorfrat wieder Probleme. Jetzt wo endlich jemand für uns übersetzen kann, erfahren wir plötzlich jede Menge beunruhigende Dinge! Zum Beispiel, dass der Dorfrat immer noch glaubt, unser Projekt sei dasselbe wie Bulungula. Bulungla ist ein Backpackers im Nachbarsdorf, das von Dave geführt wird. Dave gehört 60% vom Business, und der Dorfbevölkerung 40%. Sein Abkommen mit der Dorfgemeinschaft ist, dass er alles Material von ihnen kauft, so lange sie liefern können, und nur Einheimische in seinem Backpackers anstellt - ausser er kann die geeignete Person nicht im Dorf finden. Und er bezahlt ihnen 40% vom Gewinn aus. Das Dorf erhält also feste Jobs, resp. ein regelmässiges Einkommen, plus den Gewinnbonus. Und unser Dorfrat denkt, dass unsere Lodge nach dem selben Modell funktionieren wird! Wir sind sicher, dass Rufus ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt hat - immerhin arbeitet er für Bulungula als Chauffeur. Wir haben drum Babalwa unser Projekt genauestens erklärt, und sie kam zwei Tage später und erzählte uns, was der Dorfrat so denkt. Und uns hats fast umgehauen. Na deswegen helfen sie nie mit ... weil sie noch immer nicht begriffen haben worum es eigentlich geht. Na schön. Ich habe ein 2-seitiges Dokument aufgesetzt und alles schriftlich erklärt, den Unterschieden zwischen Bulungula und Sobonana, und welches die Vor- und Nachteile sind. Das grösste Problem ist, dass wenn das Projekt zu 100% dem Dorf gehört, dann muss das Dorf Verantwortung übernehmen. Dann müsste eigentlich der Dorfrat da oben auf dem Hügel stehen und den Bau der Lodge vorantreiben. Und nicht wir. Also haben wir beschlossen, ihnen die Wahl zu lassen: entweder machen wir weiter wie bisher, aber sie müssen endlich den Finger aus dem H.... nehmen und ihre Verantwortung und Position wahrnehmen, oder aber wir ändern die Struktur zu 51%-49%, und dann übernehmen wir die volle Verantwortung, aber damit auch die volle Entscheidungsgewalt, und die Hälfte des Gewinns. Wenn ihnen das lieber ist, uns solls recht sein. Und wenn sie dann endlich weit genug sind, um die Verantwortung zu übernehmen, können sie uns unsere 51% abkaufen. Vielleicht müssen wir so anfangen. Babalwa hat dieses Dokument zum Dorfrat gebracht und erklärt, und wir hätten am Montag ein Meeting abhalten sollen, um dies zu diskutieren. Nur leider ist Rufus nicht aufgetaucht, und er ist der Gründer des Projekts, und ohne ihn wollen die Dörfler gar nichts tun. Na schön, das Meeting wurde auf Dienstag verschoben, und sollte auf dem Hügel abgehalten werden. Zur vereinbarten Zeit war ausser dem Chairman und drei andern Toggeln niemand da. Und von Rufus keine Spur. Unterdessen wird auch der Dorfrat sauer auf Rufus, und keiner weiss was eigentlich abgeht. Wie auch immer, wir hatten die Fundamente ausgebuddelt für das erste Gebäude, und der Sand und Zement lag parat. Der Chariman hat sich bereit erklärt, die Fundamente zu legen. Und tatsächlich: während Aidan und ich heute nach Elliotdale gefahren sind, um mehr Zement, eine Schubkarre und ein paar andere Dinge zu kaufen, hat der Chairman mit Johann die ersten Fundamente gelegt. Ich geh morgen Fotos machen. :-)

Ah und den Landrover haben wir endlich nach Mpame gefahren, zum Bulls Inn, einer kleinen Fischer Lodge. Dort haben sie drum Strom, und können einen ... ein ... wie heisst das Ding ... Schweisser? ... betreiben. Der Landrover muss vorne rum neu geschweisst werden, weil alles völlig durchgerostet ist. Jetzt können wir endlich auch den Landrover wieder flicken, und dann können wir endlich wieder grosses, sperriges Material transportieren! Ihr hättet uns sehen sollen heute, mit drei Säcken Zement und einer Schubkarre hinten in meinem Beetle ... und dann hatten wir natürlich einen Platten und mussten noch ein Rad wechseln ... uns blieb auch gar nichts erspart heute! :-)

Dienstag, 16. Juni 2009

Begabtes Herz

Ups, jetzt ist es halt nächste Woche geworden mit den ausführlicheren News, sorry. Es sind da ein paar Dinge dazwischen gekommen, z.B. Kimmi, Aidans Freundin aus Cape Town, die zu Besuch kam für zwei Tage, und dann war Keenans Geburtstag am Sonntag, also verbrachten wir das Wochenende mit ihm in Bulungula, und dann war Kristine da, eine Freiwillige aus Dänemark, die vier Tage mit uns zusammen gearbeitet hat. Wie ihr seht, hier auf dem Hügel ist im Moment ziemlich was los!

















Kristine aus Dänemark

Seit gestern arbeitet nun Babalwa mit uns. Babalwa bedeutet "begabt", und ihr Nachname, Ntlizyo, bedeutet "Herz". Hübscher Name, nicht wahr? Sie erzählte uns gestern, dass der Dorfrat sie aus Gauteng (Region um Johannesburg) zurückbeordert hat, wo sie bei ihrem Bruder wohnte und Arbeit in den Minen suchte. Sie ist also super froh, mit uns zu arbeiten und besser Englisch zu lernen (ihr Englisch ist ziemlich gut, besser als das von Rufus auf jeden Fall), und wir sind froh, endlich Xhosa zu lernen. Babalwa wird also einfach mit uns arbeiten, an was immer gerade anfällt. Gestern haben wir viel gegärtnert und eine Bananenbaumplantage angelegt, und heute haben wir den Damm oben auf dem Hügel ausgebuddelt und eine Plastikplache eingelegt, und dann wollten wir ihn füllen mit der Pumpe, die Aidan gestern installiert hat, aber leider ist unser Generator zu schwach. Die Pumpe haben wir von Aidans Eltern erhalten, aber sie wussten offenbar nicht, dass unser Generator nur 670 Watt abgibt ... und die Pumpe braucht 1225 Watt. Wir liessen den Generator für etwa 5 Minuten laufen, und es funktionierte, aber es braucht zu viel Benzin und naja, in 5 Minuten füllen wir keinen Damm. Wir werden nun versuchen, die Pumpe einzutauschen gegen eine kleinere, die weniger Watt frisst ...
 
















Babalwa Ntlizyo

Ich habe euch noch eine Einkaufsliste versprochen, also das war: 3 Säcke Zement, 1 Rolle elektrisches Kabel für die Pumpe, verschiedene Stecker und Schalter, einen neuen Spaten, eine Rolle schwarzes Plastikrohr (100m), eine Klobürste, eine Giesskanne, eine grosse Gartenschere, und Benzin für den Generator. Yep, und das haben wir alles in den Beelte gepackt!! Die Leute beim Hardware Store kuckten schon ein bisschen blöd, als wir sie anwiesen, die drei Zementsäcke (je 50 Kilo) in den Beetle zu laden ... durch die Vordertür, versteht sich. :-)

Aidan hat gestern die Pumpe installiert, die Rohre gelegt und alles verkabelt, die Schalter eingebaut, und den Generator oben am Waldrand, neben unserem Garten, plaziert. Vorher hatten wir ihn hier auf unserer Terasse, und das Ding macht einen Saulärm ... jetzt rattert der Generator am Waldrand oben und ich kann ihn kaum hören hier im Baumhaus, wunderbar, und es stinkt auch nicht mehr so nach Abgas.

Morgen erhalten wir schiins den Sand, den wir brauchen um mit dem Zement zu mischen, und so können wir in den nächsten Tagen die Fundamente fürs erste Gebäude legen. Ein Stoss Ziegel liegt auch schon parat, und auch die ersten Bündel Gras fürs Dach sollten morgen eintrudeln. Interessante Zeiten liegen vor uns ...

Finanziell sieht es ok aus, wir werden in den nächsten Monaten das meiste regelmässige Geld für Löhne brauchen, neben Babalwa bezahlen wir auch Johann einen Lohn von 50 Rand pro Tag wo er fürs Projekt arbeitet (und Johan ist eine wertvolle Arbeitskraft, der hat Muskeln und schwingt den Pickel wie wenn es ein Zahnstocher wäre)Das restliche Kleingeld wird für Verbrauchsmaterial verwendet, wie Nägel, Pfosten etc. Und mehr Zement. Aber wir werden bald grössere Beträge brauchen für einen Wassertank - die grossen 2000 Liter Tänke kosten 1600 Rand, also CHF 220. Den Tank werden wir auf dem Hügel installieren und dann mit Wasser aus der Quelle füllen (sobald wir eine kleinere Pumpe kriegen - oder einen grösseren Generator!), als Vorrat. Wir haben jetzt Winter und keinen Regen mehr, seit 2 Monaten ist es knochentrocken hier, und Aidan befürchtet dass uns die Quelle eines Tages im Stich lässt und wir wieder kein Trinkwasser haben ...

Dienstag, 9. Juni 2009

good News!!!

Mit dem Projekt lief alles gut in meiner Abwesenheit. Und Aidan hat den Beetle geflickt! Jupie, mein Auto fährt wieder!!! Morgen machen wir gleich einen Ausflug nach Mthatha, um dringend benötigtes Material zu kaufen: Wasserrohre, Zement, einen Gaskocher (wir werden einige Volunteers hier haben im Juli/August und wollen ihnen nicht Kochen auf dem Feuer zumuten) und ein paar andere Dinge. Ich werd euch morgen eine genaue Liste machen. :-)

Gestern hatten wir ein Dorfmeeting, und der Dorfrat wartete mit einigen Überraschungen auf!! Aidan sagte, wir brauchen nun endlich den Sand zum Zement mischen, da wir genug Ziegel haben um mit dem Bau vom ersten Gebäude anzufangen, und Zement am Mittwoch kaufen. (Da der Landrover kaputt ist, haben wir für Esel gefragt, die Sandsäcke vom Fluss auf den Hügel hoch bringen.) Zu unserem Erstaunen hatten sie tatsächlich ein paar Esel organisiert - wir können also den Sand bald erwarten. Und das Thatching-Gras ist offenbar auch parat! (Das brauchen wir fürs Dach vom Gebäude.) Und dann kam der Knüller: sie stellten uns eine junge Frau vor, die als Übersetzerin mit uns arbeiten wird. Aidan und mir klappte glatt der Laden runter: das hätten wir nun beim besten Willen nicht erwartet, dass sie tatsächlich jemanden finden!!! Wir erhalten also endlich unseren Übersetzer, und können endlich anständig Xhosa lernen, das ist ja fantastisch! Also all die, die Geld für den Lohn von Lawrence geschickt haben: dieses Geld wird nun für die junge Frau eingesetzt. Am Montag fängt sie an, ich freue mich schon - das bringt wieder frischen Wind in die ganze Sache. Wie ihr seht, soweit so gut. :-) Ausführlichere News und Fotos folgen gegen Ende Woche.