Montag, 14. September 2009

und der Bau beginnt ...

Heute haben wir mit dem Bau der ersten Mauer des Gaestehauses begonnen. Leider war die Batterie der Kamera flach, deswegen folgen Fotos erst morgen. Babalwa hat die Arbeit von fuenf Maennern erledigt, so lange wir Babalwa haben brauchen wir keine anderen Helfer! Sie hat die Erde aufgeharkt und in kleine Stuecke gebrochen, und Aidan hat den Erhaufen dann mit Zement gemixt, ca. 10% Zement. Das ist der Mix der zwischen die Ziegel geklatscht wird. (Die Ziegel wurden mit Erde und Gras gemacht, siehe frueheren Blogeintrag). Ja und dann haben wir eine Mauer gebaut, voila. Ok ok erst drei Ziegel hoch (wir sprechen hier von RIESENZIEGELN) aber hey, immerhin. Letzte Woche haben wir den Zaun um das ganze Gebiet des Gaestehauses etwas aufgemoebelt und Ziegen-sicher gemacht, und am Wochenende haben wir den Landrover geflickt - jetzt haben wir wenigstens wieder Raeder unter dem Hintern!

Blogeintraege folgen jetzt ein bisschen spaerlicher da das Ladegeraet von meinem Laptop einen Kurzschluss hatte und ich ein neues Ladegeraet besorgen muss. Das klingt so einfach ... aber hier draussen ist alles furchtbar kompliziert und langatmig. Mit langsamer Internetverbindung und keinem Kredit auf dem Natel und kein Laden wo man Kredit kaufen kann (weil Autos kaputt und naechster Laden 1h Fussmarsch entfernt) ist alles ein bisschen schwierig. Im Moment schreibe ich auf Aidans Laptop, aber der laeuft nur wenn er eingesteckt ist, das heisst, wir muessen staendig den Generator laufen lassen so lange der Laptop eingeschaltet ist. Somit verbringe ich im Moment sehr wenig Zeit am Computer oder im Internet, und dabei haette ich so viel Computerarbeit zu erledigen diesen Monat. Ja henu - im Transkei muss man alles nehmen wie es eben kommt.

Sonntag, 6. September 2009

unser Hügel in Flammen ...

Aidan und ich waren in Bulungula - draussen wars unerträglich heiss, und wir lagen faul in der Lese-Ecke, beide die Nase in einem Buch, als uns die Frauen aus der Küche riefen, und gegen unseren Hügel rüber zeigten ... Rauchsäulen stiegen in den Himmel. Oh-oh ... wir dachten uns aber nichts weiter dabei - es ist das Ende der Wintersaison, und sie brennen überall das vergilbte Gras ab, damit der Frühling frisches, junges Gras bringt ...
Eine Stunde später spähten wir wieder gegen den Horizont, und die Rauchsäulen waren grösser geworden. Underdessen war klar, dass UNSER Hügel in Flammen steht - nicht gegen die Lodge rauf, sondern weiter unten, gegen die Küste. Man sah kein Feuer von Bulungula aus, nur Rauch, und wir schlossen daraus, dass der Hügel neben Secret Beach brennt - was ziemlich nahe ist von uns. Und so packten Aidan und ich unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg nach Hause.
Als wir eine Stunde später den Hügel erklommen, trafen wir mehrere Leute aus dem Dorf aus, die Eimer voller Wasser von unserem Garten zur Lodge hoch schleppten. Oh-oh ... Endlich oben bei der Lodge angekommen, sahen wir ... das.



Der Hügel links von uns, neben Secret Beach, war völlig schwarz, und das Feuer kroch langsam gegen die Lodge zu. Als wir eintrafen, war die Feuerlinie ca. 200m von der Lodge entfernt. Ich lief zum Baumhaus runter und grabschte ein paar alte Tücher und zerlöcherte Klamotten, und einen Eimer Wasser. Dann schloss ich mich den Leuten an der Feuerlinie an ... und mit nassen Tüchern droschen wir auf die Flammen ein. Zuerst löschten wir die Linie links von uns, damit uns das Feuer nicht in den Rücken fällt.





Danach gingen wir auf den Hügel und begannen, langsam, langsam, dem ganzen Hügel entlang, die Flammen mit unermüdlichen Hieben zu auszulöschen. Aidan und ich hatten wenig geschlafen und kaum gegessen, und wir wankten beide wie Betrunkene, die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben. Ich trug nur ein Träger-Shirt und hatte bald rote Flecken auf den Oberarmen, Schultern und der Stirn ... es war so HEISS! Und das Gras so trocken, es brannte wie Zunder. Mehr Dorfleute kamen an, und eine Handvoll kleiner Mädchen. Als die Haupt-Feuerlinie gelöscht war, gaben Aidan und ich unsere Tücher den Kindern ab und setzten uns hin für eine Pause. Die Mädels fanden den Feuerwehr-Einsatz offenbar amüsant. Die Dorfleute hatten Äste von den Bäumen abgeschnitten und hieben damit auf das Feuer ein - ohne grossen Effekt. Unsere nassen Tücher hingegen wirkten wunderbar, und bald waren wir bei Rain Mountain unten, wo die Feuerlinie endete. Huff. Alle gingen nach Hause.













Aidan und ich gönnten uns eine Tasse starken Kaffee nach all den Anstrengungen, und ich fing an, die Fotos zu bearbeiten für den Blogeintrag. Aidan sagte, gib mir mal die Kamera, ich will kucken, ob ich noch mehr Feuer finde. Keine Minute später rief er mich vom Hügel oben ... die Flammen sind wieder ausgebrochen. Arrrgh. Müde bis auf die Knochen schnappte ich mir wieder das nasse Tuch, und folgte ihm auf den Hügel ... tatsächlich. Die ganze rechte Flanke, gegen Rain Mountain runter, hatte wieder Feuer gefangen. Unterdessen war es dunkel, und alle Dorfleute waren nach Hause gegangen. Egal, dieses Feuer war nicht mehr wirklich eine Bedrohung, es war zu weit von der Lodge weg. Dennoch machten wir uns auf, wieder auf die Flammen einzudreschen, und scherzten und sagten, wir hätten ein paar Bratwürste mitbringen sollen, und eine Flasche Wein, und ein romatisches Picknick abhalten ...









Die Müdigkeit spürten wir nicht mehr, und nach einer Weile schmerzen auch die Arme nicht mehr. Schliesslich waren alle Flammen gelöscht, die Nacht war wieder dunkel. Hoffen wir, dass es nicht wieder ausbricht ... Gottseidank hatte der starke Wind vom frühen Nachmittag nachgelassen. Wenn wir das Feuer gegen den Wind hätten bekämpfen müssen, hätten wir ein Problem gehabt ... aber diesmal ist alles gut gegangen.