Donnerstag, 9. Dezember 2010

alles hat ein Ende ...

Liebe Freunde, liebe treue Helfer und Unterstützer,

leider habe ich traurige Nachrichten. Das Projekt, wie es einst bestand, ist zu seinem Ende gekommen.

Vor etwa einem Monat berief ich endlich das erste Treffen mit dem neuen Kommittee ein, um zu sehen ob die nun etwas motivierter sind als die andern, und helfen werden, das Projekt wieder auf die Beine zu stellen. Das neue Kommittee hat 7 Mitglieder. Zum ersten Treffen tauchten 3 auf. Nur drei. Ich verdrehte innerlich die Augen - das sagt ja wohl schon alles. Im Gespräch mit den drei Leuten versuchte ich herauszufinden, was sie denn nun wirklich von uns wollen, und vom Projekt. Sie sagten, wir wollen die Lodge. Ich hakte ein paarmal nach, weil sie ja alle immer sehr wenig Interesse an der Lodge gezeigt haben, und so fragte ich, ja aber, was ihr doch WIRKLICH wollt, ist ein Job, nicht wahr? Und ob ich jetzt ein Hotel oder eine Fabrik hier hinstelle, ist euch doch egal, weil ihr wollt einfach eine Anstellung, irgendeine? Und sie sagte, ja, ja, genau. Tja das war dann das Ende der Diskussion. Das Projekt sollte ein "Dorf"-Projekt sein, aber das "Dorf" als Einheit hat kein Interesse - nur die Individuen die einen Job wollen haben ein Interesse, aber beim Aufbau helfen wollen sie auch nicht - sie wollen warten bis alles steht, und dann angestellt werden für einen bezahlten Job (für den sie nicht qualifiziert sind). So kommen wir natürlich nirgendwo hin. Deswegen haben Aidan und ich beschlossen, die Übung abzubrechen und das Projekt, wie es bestand, aufzulösen. Keine Kommittees mehr, keine Meetings mehr, keine endlosen Diskussionen und Forderungen mehr. Wir sind nach wie vor in der Gegend und wir sind immer noch bereit, mit Einzelpersonen zusammenzuarbeiten, aber mit keinen Gremien mehr.

Das Geld, das im Moment noch auf dem Sobonana Konto übrig ist, wird für andere Projekte oder Hilfeleistungen eingesetzt. In Lubanzi hat es eine Kinderkrippe, die dringend Unterstützung braucht, und eine andere Idee ist, das Geld für Mikro-Kredite einzusetzen. In Manzamnyama hat es ein paar gute Leute, die immer beim Projekt mitgeholfen haben und sich eingesetzt haben. Einer davon ist Maxwell, Rufus älterer Bruder. Maxwell arbeitet gerne mit Holz. Wir dachten, wenn Maxwell nun einen Business Plan aufstellt und uns sagt, was für Werkzeuge und Material er braucht, und wieviel das alles kostet, dann können wir ihm ein Darlehen geben. Er muss dann festlegen, was er baut - z.B. Tische und Bänke - und für wieviel er sie verkauft, und davon bezahlt er einen gewissen Prozentsatz ans Projekt, um den Kredit abzubezahlen. Sobald alles abbezahlt ist, gehört das Geschäft ihm, und das Geld steht wieder zur Verfügung für den nächsten Kreditnehmer. In diesem Sinne unterstützen wir nur Einzelpersonen, die willig sind und Initiative zeigen. Ich glaube, einer ganzen Gemeinschaft zu helfen, funktioniert nicht ... es gibt so viele Dinge, Dynamiken innerhalb der Dorfbevölkerung, die wir nicht verstehen. Sehr viel Neid und Eiversucht, und auch das Gemeinschaftskonzept steht uns im Weg: wer hat, muss teilen. Deswegen will keiner mehr haben als der andere - weil er dann sowieso alles mit jedem faulen Sack teilen muss. Also wozu sich anstrengen? Und deswegen auch die Haltung der Dorfbevölkerung, dass wir ihnen alles einfach geben müssen: offensichtlich haben wir mehr, also erwarten sie, dass wir einfach geben. Leider funktioniert das in der heutigen Zeit so nicht ...

Ich möchte mich im Namen von Mpame Dorfprojekte ganz ganz herzlich bedanken bei allen Spendern und allen, die uns sonst in irgend einer Form unterstützt haben. Es tut mir unendlich leid, dass ich nicht bessere Nachrichten haben. Wir haben viel Geld und Energie in dieses Projekt gesteckt, aber es war nicht alles verlorene Liebesmüh. Zwei Jahre sind eine lange Zeit, und wir haben viel gelernt, viele Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, viel diskutiert und Ideen ausgetauscht, und viele Samen gesät. Auch wenn die Früchte vielleicht erst in ein paar Jahren reifen - es war die Sache wert. Die Dorfältesten sind noch aus einer anderen Zeit, und sie blokieren den Fortschritt. Aber die junge Generation, die jetzt heranwächst, stellt viele Fragen und hat ein kritisches Auge. Und wir sind ja immer noch dort - wir gehen nicht weg, wir bleiben am Ball, und wir helfen weiterhin, wo immer wir können. Das Wichtigste ist Bildung, und Erziehung, und das wird sicher mein nächstes Projekt: eine Studiengruppe aufstellen, und bessere Bildungsmethoden einführen. Irgendwann nächstes Jahr.

Während den letzten paar Monaten haben Aidan und ich all unsere Energie in die Renovation von unserem Backpackers (Jugendherberge) gesteckt, und jetzt im Dezember kommt die erste Hochsaison. Nächstes Jahr sollten wir vom Einkommen des Backpackers leben können, und noch genug extra haben, um weiterhin in verschiedene kleine Projekte zu investieren.

Eure grosszügigen Spenden haben geholfen, erste Infrastrukturen auf die Beine zu stellen und viele Werkzeuge und Materialen zu kaufen, die weiterhin zu guten Zwecken eingesetzt werden. Damit haben wir eine Basis geschaffen, auf der wir nun ohne weitere Fremdhilfe aufbauen können.

In diesem Sinne könnt ihr eure monatlichen Zahlungen nun stornieren. Es war immer unsere Idee, ein selbst-erhaltendes Projekt aufzuziehen, ein System einzuführen, das nicht von Spenden abhängig ist. Ich denke, wir können diesen Schritt nun wagen.

In den nächsten Wochen werde ich die Mpame Website anpassen und erweitern, so dass auch andere Projekte unterstützt werden können. Spendengelder sind nach wie vor willkommen - entweder um sie für Mikro-Kredite einzusetzen, oder eben für die Kinderkrippe in Lubanzi, oder für den Kauf von einheimischen Pflanzen und Bäumen um Wiederaufforstung zu betreiben, oder vieles mehr - wir haben tausend Ideen, wie man die momentane Situation verbessern könnte. Wir setzen uns weiterhin aktiv für die Natur und die Umwelt und die Menschen ein, und wer uns weiterhin unterstützen möchte, ist herzlich willkommen dies zu tun. Oh, und kommt uns besuchen in Südafrika! :-)

Ich bin im Moment in der Schweiz, bis Ende Februar. Ab März werde ich diesen Blog wieder sporadisch weiterführen, und euch über allgemeine Geschehnisse in Lubanzi und Mpame auf dem Laufenden halten. Bis dahin - schöne Festtage, und alles Gute im neuen Jahr!

Herzlichst, Rahel

Donnerstag, 12. August 2010

Neustart? Es tut sich was ...

Hallo an alle Blogleser, ui, das war eine lange Schreibpause! 'Schuldigung. Es ist halt so, seit dem Ende der Weltmeisterschaft waren wir kaum mehr im Dorf. WEIL: Seit Juli ist das neue Coast 2 Coast, DER Backpacker Reiseführer für Südafrika, auf dem Markt - und Wild Lubanzi, unser Backpackers, hat eine ganze Seite Werbung. Und so fliessen seit Juli immer wieder Leute zu uns, einer hier, einer da, und wir sind hier festgenagelt weil wir die Gäste betreuen müssen.

Währenddessen steht in Manzamnyama alles Kopf: das Komittee (Dorfrat, Gremium, oder wie sagt man dem auf Deutsch?) fürs Projekt ging uns ja schon lange auf den Senkel. Von den zehn Mitgliedern waren meist nur die Hälfte präsent an den Meetings, und immer war es nur viel Geschwätz, dem keine Taten folgten. Jetzt wo wir auch das Haus in Lubanzi haben und nicht mehr 100% in Manzamnyama sind wäre es um so wichtiger dass endlich jemand aus dem Dorf ein bisschen Verantwortung übernimmt fürs Projekt und die Dinge vorantreibt. Die Idee war von Anfang an, dass das Projekt der Dorfbevölkerung gehört und von der Dorfbevölkerung betrieben wird - allerdings schien das ein utopischer Wunsch zu sein, weil die Dorfleute am liebsten nur zurück lehnen und sagen, nein, DU musst das für uns tun. Wir wissen nicht wie, wir können das nicht. Wir haben kein Geld. Wir wissen nichts. Das ist eine sehr ungesunde Haltung, und seit zwei Jahren sind Aidan und ich daran, den Boden vorzubereiten für fruchtbareres Gemüse. Tja und jetzt scheint sich was zu tun. Der Headman berief ein Meeting ein mit uns, um nach dem Projekt zu fragen, und wir sagten ihm, dass alles sehr, SEHR langsam voran geht, weil die Dorfbevölkerung zu wenig Interesse zeigt, zu wenig mit hilft, zu wenig Verantworung übernimmt. Infolgedessen hat der Headman ein Meeting mit dem Komittee einberufen und die ganze Gruppe schlichtweg aufgelöst. So. Und heute fand das Meeting statt, wo sie das Kommittee formten, diesmal nur 6 Leute anstatt 10, und aus verschiedenen Ecken des Dorfes, nicht nur dieser einen Ecke, wo wir am bauen sind. Aidan und ich gehen Freitag in einer Woche wieder zum Headman für ein Update. Ja und dann sind wir mal gespannt ... ob das neue Komittee mehr Interesse zeigt und wieder aktiv mitarbeitet.

Währenddessen baut Tolikile friedlich an der ersten Rundhütte weiter. Er war der Vorsitzende vom alten Komittee und ich hoffe er ist auch im neuen Komittee dabei - er ist einer der einzigen, auf die wir uns verlassen können. So, und jetzt müssen wir wieder eine Ladung Zement kaufen, damit Tolikile die Wände fertigstellen kann.

langsam aber stetig ...

... steigen die Wände in die Höhe.

(Ps. Es ist wieder Winter, wie ihr unschwer am gelben Gras erkennen könnt. Seit 2 Monaten keinen Regen mehr ...)

Sonntag, 4. Juli 2010

völlig überarbeitet ...

Die Tage vergehen wie im Flug. Nach dem ersten glorreichen Spiel tauchten mehr und mehr Kids auf, die einen Job wollten, um bloss nicht das nächste Fussballspiel zu verpassen! Aidan und ich mussten immer kreativer werden und jeden Tag neue Aufgaben erfinden. Die Jungs schleppten weiterhin Steine an und brachten uns auch Bündel von Stecken, mit denen wir einen neuen Zaun gebaut haben. Die Mädchen liess ich den Garten umgraben und einen neuen Fusspfad gestalten. Leider kamen weiterhin praktisch nur Kinder zum Arbeiten. Und das Wetter war auch entschieden gegen uns ... jedesmal, wenn ein Fussballspiel anstand, war es entweder nass und kalt, oder sehr windig und kalt. Nach dem Spiel Uruguay-Südafrika, das Südafrika so jämmerlich verlor, dachten wir, dass wohl niemand zum dritten Spiel auftauchen würde. Und da es das letzte Südafrika Spiel war, beschlossen wir, diesmal keine Tickets zu verlangen. Und so füllte sich nach und nach das Haus mit Dorfleuten, die den triumphalen Abgang Südafrikas mitverfolgten.

Arbeitsweise haben wir nicht allzuviel erledigt, wir waren meist zu beschäftigt mit babysitten - die Kids verlangten meist unsere gesamte Aufmerksamkeit. Zudem hatten wir sehr viele Gäste im Juni, vor allem Couchsurfer, die für ein paar Tage zu uns nach Lubanzi kamen und dann mit uns nach Manzamnyama spazierten, um das Dorf und das Projekt zu sehen und einen Tag lang mitzuhelfen.

Tolikile ist weiterhin mit dem Bau der Rundhütte beschäftigt, und wir haben unterdessen das Dach vom Küchengebäude fertig gestellt und fahren jetzt mit den Wänden weiter.

Bitte entschuldigt die spärlichen News, wir sind so beschäftigt in letzter Zeit dass ich kaum mehr zum mailen oder bloggen komme ...

neuer Steckenzaun

Mädchen graben einen neuen Fusspfad ...

... und so siehts am Ende aus!

unser Mediaraum ... mit der grossen Leinwand hinten.

Satellitenschüssel mitten im Transkei ....

Montag, 14. Juni 2010

Fussball-WM Eröffnungsspiel ... HUFF!!

Was für eine Sache!!!!! Das war vielleicht ein Stress, alles zu installieren um die Fussball-WM zeigen zu können! Aber fangen wir von vorne an ...
Den Projektor und alles zugehörige Zeugs hatten wir ja bereits gekauft. Die grossen Lautsprecher sind uns per Kurier nach Mthatha geschickt worden. Das DSTV Kästchen haben wir auch besorgt, und die Satellitenschüssel. Normalerweise kommt ein Techniker vorbei, um die Satellitenschüssel zu installieren, aber wir sind hier mitten in der Pampa, und kein Techniker will HIERHER kommen, viel zu zeitraubend. Gottseidank ist Aidan ja ziemlich versiert in so ziemlich allem. :-) Aber das Gebäude war auch noch hinten und vorne nicht fertig ... wir waren mit Hochdruck daran, die Bleche anzustreichen, zuzuschneiden und aufs Dach zu nageln, aber da nun jeden Tag 10 bis 20 Kids auftauchten, die für Tickets arbeiten wollten, kamen wir nicht voran. Es ist schwierig, selber zu arbeiten, wenn man gleichzeitig noch Babysitter spielen muss ... Die Abmachung ist, dass ein Ticket 15 Rand kostet. Ein Tag Arbeit wird normalerweise mit 50 Rand bezahlt, das sind 8 Stunden, also sagten wir, 15 Rand sind 2 Stunden. Gleichermassen können die Dorfbewohner Baumaterial im Wert von 15 Rand bringen, z.B. ein Bündel Stroh, 10 Lehmziegel, etc. Die Idee war, die Leute wieder vermehrt fürs Projekt zu interessieren und zusammenzubringen, und natürlich, den Bau der Gebäude voranzutreiben. Leider kamen aber fast nur Kids zum Arbeiten, was uns mehr Zeit kostete als wirklich half, aber henu wenigstens läuft was. Und so liessen wir sie vorallem Steine anschleppen aus den umliegenden Feldern, Gras schneiden, Gärten umgraben oder sonstwas. Bis am Tag vom Eröffnungsspiel Südafrika - Mexiko hatten wir 110 Tickets an den Mann gebracht ...

Am Donnerstag Abend, ein Tag vor dem Match, kriegten wir noch immer keine Sender rein. Ausserdem hatte es am Tag vorher begonnen zu regnen, was unsere Bauarbeiten erschwerte, ja fast unmöglich machte. Mit den vielen Steinen, die die Kids gebracht hatten, haben wir begonnen eine Steinwand zu bauen. Aber am Donnerstag ging und der Zement aus und wir konnten nicht zum Shop fahren und mehr kaufen weil der Regen die Strasse unpassierbar gemacht hatte. Stillstand. Als es langsam eindunkelte warfen wir den Generator an, stellten den Projektor und das DSTV Kästchen auf und begannen nach einem Signal zu suchen. Erfolglos. Wir gingen alle Optionen durch, bewegten die Satellitenschüssel ein bisschen nach hier und ein bisschen nach dort, riefen dreimal bei der DSTV Helpline an - nichts. Kein einziger Sender. Uiuiuiuiui. Bis halb neun Uhr abends stand Aidan im Regen und drehte an der Satellitenschüssel rum. Schliesslich mussten wir zum Rückzug blasen - wir waren pitschnass und schlotterten und müde und hungrig und überhaupt.

Freitag Morgen warf Aidan wieder den Generator an und versuchte es erneut, und schliesslich fanden wir - GOTTSEIDANK - ein paar Sender, aber nicht SABC1, den Hauptsender den wir brauchten. Aber immerhin war SuperSport zur Verfügung, und die zeigten das Spiel auch live. Huff, gerettet! Den Rest vom Tag verbrachten wir damit, Bleche rings ums Haus zu nageln um es abzudunkeln. Ah und etwa um 10 Uhr morgens kam Maputis Mutter an mit zwei Gänsen unter dem Arm! Wir hatten ihr versprochen, dass wir ihr 2 Gänse abkaufen, aber sie hat sie uns nie gebracht wenn wir von Manzamnyama zurück nach Lubanzi fuhren, und jetzt brauchte sie offenbar Geld, also brachte sie die Gänse. Mist, wo soll ich nun mit 2 Gänsen hin? Also musste ich runter in den Garten rennen und meinen ehemaligen Tomatengarten in ein temporäres Gänsegehege umfunktionieren, und all das während wir am rumstressen waren um den Projektor zu installieren und so weiter und so weiter! Und der Regen hatte gerade erst aufgehört ...

ABER - alles hat geklappt. Um drei Uhr trudelten die ersten Gäste ein, und Babalwa stand mit mir am Gartentor um Tickets zu kontrollieren. Um vier Uhr sassen und standen alle in unserer zusammengeflickten Hütten und schauten Fussball. Juhuu, hopp Bafana Bafana, tröööt tröööt tröööööööt!!!

Tolikile und seine Helfer legen die Fundamente für die erste Rondavel

Tolikile und Maxwell am arbeiten

vier Männer für den Job! :-)

Donnerstag Abend - der Fussboden wir festgestampft

uuund Freitag: wir kucken Fussball!!!

trotz Wind und Regen und Kälte fast 80 Leute in der Hütte

Sonntag, 23. Mai 2010

Baustelle Manzamnyama und Fussball-WM

Es wird Winter hier an der Wild Coast, was bedeutet dass wir nun drei Monate keinen Regen mehr kriegen. Trockenzeit bedeutet aber auch Bau-Zeit - alle sind nun damit beschäftigt, Ziegel herzustellen, Stroh fürs Dach zu schneiden, neue Rundhütten zu bauen usw. Selbstverständlich sind auch wir wieder mit Volldampf am hämmern und sägen und malen. Dank einer grosszügigen Spende von Frau Gouw-Beck aus Zollikofen können wir nun endlich das erste Gebäude (Küche und Aufenthaltsraum für Camper und Voluntäre) fertigstellen sowie die erste Rundhütte (als Unterkunft für Voluntäre) bauen. Für die Rundhütte zu bauen haben wir Tolikile angestellt, er ist der Vorsitzende vom Dorfrat und eine vertrauenswürdige und verwantwortungsvolle Person. (In den Zeiten als uns der Dorfrat so auf den Senkel ging weil sie immer nur redeten und redeten aber nie was taten hörte Tolikile auf zu den Meetings zu gehen weil er sich ebenso nervte wie wir ...) Tolikile hat uns ein Budget von ca. 9000 Rand gegeben um die Hütte komlett zu bauen, mit Fundamenten, Lohn für Arbeitskräfte, Ziegel (die die Frauen nun herstellen), Stroh fürs Dach und so weiter und so fort. Während also Tolikile und seine Arbeitstruppe mit der Rundhütte beschäftigt sind, bauen Aidan und ich das Küchengebäude fertig. Dank dem unerwarteten Geldsegen konnten wir Bleche fürs Dach kaufen, sowie die spezielle Anti-Rost-Farbe mit der man alle Bleche anstreichen muss, plus Nägel und was es sonst noch alles braucht. Wir arbeiten mit Hochdruck, da wir bis am 10. Juni zumindest das Dach fertig haben müssen. WEIL: am 11. Juni beginnt die Fussball-WM, und wir wollen der Dorfbevölkerung die Spiele zeigen. Alle lieben Fussball! Und Südafrika ist immerhin der Gastgeber, folglich ist ganz Südafrika aufgeregt für den bevorstehenden Event. Und Aidan kam mit der grossartigen Idee, wie wir die Dorfbevölkerung wieder mehr fürs Projekt begeistern und auf uns aufmerksam machen können. Nämlich: wir haben einen Beamer und alle zugehörigen elektronischen Geräte gekauft. (Nochmals herzlichen Dank, Frau Gouw-Beck - die Dorfleute werden es liiiiiiieben!!!) Dann stellen wir eine Leinwand auf, und zeigen die Fussball-WM. Zuerst die drei Gruppenspiele von Südafrika, und danach sehen wir weiter, jenachdem welche Teams in die nächste Runde kommen. Aber: es gibt nichts gratis. Wer von den Dorfleuten ein Fussball-Spiel auf Kino-Leinwand sehen will, muss ein Ticket haben. Tickets können sie bei uns kaufen für 15 Rand, ODER, sie müssen beim Projekt mitarbeiten. 2 Stunden Arbeit bei der Projekt-Baustelle gibt ein Ticket. Oder 1 Bündel Stroh. Oder 10 Erdziegel. Oder 20 Stecken um einen Kraal zu bauen. Oder 1 grosser Hartholz Zaunpfosten. Wer den ganzen Tag arbeitet, kriegt 4 Tickets. Für jedes Spiel, das sie sehen wollen, brauchen sie ein Ticket. So. Und es funktioniert! Kaum hatten wir das alles angekündigt, kamen schon die ersten drei Jungs an und wollten zwei Stunden arbeiten. Wunderbar! Letze Woche haben wir nun den Beamer und alles Material in Mthatha abgeholt und nach Lubanzi gebracht, um es zu testen. Funktioniert gut. Am Montag wollen wir nun in Manzamnyama einen Film zeigen - Eintritt frei für jedermann - um den Dorfleuten zu zeigen was ein Beamer ist und was er tut. Wir haben es bisher erklärt als riesengrossen Fernseher, aber ich glaube die meisten verstanden nicht so ganz was wir eigentlich meinten. Wir hoffen, dass nach der Filmnacht gaaaaanz viele Leute auf den Hügel kommen um zu arbeiten und ihre Tickets zu kriegen! Wenn die Fussball-WM vorbei ist, können wir den Beamer zu Unterrichts-Zwecken einsetzen, oder Dokumentarfilme zeigen, oder was auch immer. Alle lieben Fernsehen. Der Beamer ist definitiv ein Publikumsmagnet, und bringt locker alle Leute an einen Ort, was auch gut ist für uns - zu Meetings kommt nämlich normalerweise fast niemand.

Berichte über die Filmnacht und den Fortschritt vom Hausbau folgen bald ...

Aidan erklärt den Jungs wo sie graben müssen

die Frauen stellen Erdziegel her

Aidan auf dem Dach - die ersten Bleche werden festgemacht

alle Bleche werden festgenagelt

das neue Dach von innen gesehen

Rahel streicht die Bleche (Rost-Schutz)

Aidan schneidet die Bleche gleich lang

das neue Dach von vorne

das neue Dach von der Seite - noch nicht ganz fertig

Sonntag, 9. Mai 2010

Willkommensparty in Lubanzi

Dieses Wochenende gibts einen Bericht über die neusten Neuigkeiten aus Lubanzi. Nächste Woche sind wir dann wieder zurück mit News aus Mpame ...

Also. In Lubanzi haben wir ja ein Haus gekauft, das wir nun in ein Backpackers umfunktionieren. Leider gehört uns aber nur das Haus, und nicht das Land, auf dem es steht. Das Land gehört den Xhosas, den Einheimischen. Und hier kann man Land nicht einfach kaufen, weil hier regiert das Stammesrecht. Um das Land zugesprochen zu bekommen, müssen wir uns zuerst mit den Stammesältesten einigen. Dann brauchen wir den Stempel vom Headman auf unserem Vertrag vom Hauskauf. Damit gehen wir dann zu Tribal Authorities, das Treffen aller Headmans aus der Region. Dort müssen wir uns von allen Oberhäuptern die Genehmigung und den Tribal Authorities Stempel einholen. Und mit all diesen Stempeln tragen wir dann unseren Vertrag zu Land Affairs, wo wir uns offiziell für unser Stück Land bewerben. Die Bearbeitung dieses Antrags dauert dann so drei bis acht Jahre. Eigentlich sollte es drei Monate dauern, aber die Mühlen der Verwaltung mahlen extrem langsam hier. Wie auch immer, sobald unser Antrag deponiert ist, können wir uns mal beruhigt die Hände reiben. Denn für die nächsten drei bis acht Jahre kann uns niemand was vorschreiben, da wir offiziell "unter Antrag" sind. Ha.

Der erste Schritt ist also den Stempel vom Headman einzuholen. Den kriegt man aber nur, wenn die Dorfgemeinschaft einverstanden ist. Also müssen wir zuerst die Dorfgemeinschaft kennenlernen und um Erlaubnis fragen, ob wir hier in ihrem Dorf ein Business betreiben dürfen, und ob sie einverstanden sind, dass dieses Stück Land ums Haus uns gehört. Freitag vor einer Woche hatten wir ein erstes Treffen mit den Leuten aus der nächsten Umgebung und dem Vize-Headman. Bei diesem Treffen wurde uns erklärt, dass wir, gemäss der Xhosa-Tradition, als neue Anwohner eine Party fürs ganze Dorf schmeissen müssen. Das ist Teil des Aufnahme-Prozesses in eine Dorfgemeinschaft. Aidan und ich schluckten mal leer. Von wievielen Partygästen reden wir hier? Müssen wir jetzt eine Kuh schlachten? Das wird teuer ... Aber der Dorfrat war uns gnädig, und sie haben uns gleich die ganze Einkaufsliste geschrieben. Ah, nur Poulet, keine Kuh, Gottseidank. Und ein paar Kisten Bier und zwei Flaschen Cognac. Das können wir verkraften. Es wurde vereinbart, dass das grosse Dorftreffen und die Willkommensparty am Freitag, 7. Mai stattfinden sollen. Die Frauen würden dann am Morgen die Einkäufe bei uns abholen und das Essen zubereiten, darum bräuchten wir uns nicht zu kümmern. Wunderbar.

Am Donnerstag fuhren wir also nach Mthatha, um Geld abzuheben und die Einkäufe zu tätigen. Am Stadteingang stand mal wieder ne Polizeikontrolle, und sie winkten mich mal wieder raus. Was haben die nur alle gegen meinen Beetle? Aber egal, ich habe ja jetzt ENDLICH eine gültige Lizenz. Der Polizist betrachtete den Kleber auf meiner Windschutzscheibe (die Lizenz) und sagte dann, ja aber Madam die Nummernschilder haben nicht die gleiche Nummer wie auf der Lizenz eingetragen. Schluck. Was, wie, wo? Auch Aidan fehlten die Worte. Ich sagte, ui entschuldigung, wissen Sie, ich bin Tourist, ich habe die Autopapiere gerade erst auf meinen Namen umschreiben lassen, und ich wusste nicht, dass sich dabei die Kennzeichen Nummer ändert. Der Polizist sagte, ok nehmen Sie die Nummernschilder jetzt gleich ab, und kaufen Sie sich in Mthatha neue Schilder. Ich sagte, ja ja ok vielen Dank, und wir machten uns ohne Nummernschilder aus dem Staub. Arrrgh. Gottseidank wusste ich wo man Nummernschilder kriegt, bloss dass sie uns dort zuerst noch aufs Traffic Department schickten um eine Kopie meiner Autopapiere anzufordern, und so verstrich der halbe Tag bis wir endlich, neu und korrekt beschildert, unsere Einkäufe tätigen konnten.

Die 2 Flaschen Cognag und die 12 Brote kauften wir in der Stadt im Supermarkt. Den Rest besorgten wir uns in einem Warenhaus: 40kg Poulet, 2 Kisten Bier, 3 Kisten Bier einheimische Marke (im Tetra-Pack), 24 2l-Flaschen Soft Drink (Cola, Fanta etc.). Damit war mein alter VW-Käfer so voll wie er nur sein konnte. Das einheimische Bier im Tetra Pack ist noch am fermentieren, und jedesmal wenn wir über ein Schlagloch ratterten, zischten die Bier-Packs uns an. Es klang wie wenn wir einen Haufen Schlangen im Auto hätten. Naja weit kamen wir nicht, nach ca. 10km stieg plötzlich der Motor aus. Was denn nun schon wieder??!! Aidan sprang aus dem Auto und klappte die Motorhaube auf und rief, schnell, die Stromverbindung zur Batterie trennen! Ich sagte, sehr lustig du Scherzkeks, da stehen grad 5 Kisten Bier und 40 Poulet drauf! Er sagte, dann gib mir einen Lumpen, schnell, es brennt! Ach, DAS schon wieder. Vor einer Woche ist uns bereits ein Kabel durchgebrannt. Jetzt hat ein anderes Kabel Feuer gefangen - wieder irgend ein Kurzschluss. Zum Glück hatten wir gerade ein neues Kabel gekauft (um das andere völlig geschmolzene Ding zu ersetzen, das wir bisher einfach mit Klebeband umwickelt hatten), und so konnte Aidan den Schaden notfallmässig beheben. Danach mussten wir das Auto allerdings anschieben - der Starter funktionierte nicht mehr. Aber das Auto fuhr, und wir schafften es bis nach Hause. Huff. Das zischende Bier in die Garage gestellt, und endlich ausspannen.

Am Freitag fand dann also die Party statt. So um elf Uhr spazierten wir mal langsam zum Kindergarten hoch, aber es waren noch nicht viele Leute da. Die Mitglieder vom neu gegruendeten Dorfrat nahmen Aidan und mich beiseite, um nochmal unseren Business Plan zu besprechen, und was dabei für die Einheimischen rausspringt. Wir erklärten ihnen, dass in den ersten drei Jahren nicht wirklich ein Gewinn zu erwarten ist und eine Gewinnbeteiligung daher kaum Sinn macht, aber dass wir ihnen gerne Job Angebote bieten, z.B. ihre Handarbeiten hier im Backpackers verkaufen oder die lokalen Fischer kontaktieren wenn wir Gäste hier haben die gerne einen Führer möchten. Der Dorfrat war damit einverstanden. Als genug Leute versammelt waren, eröffneten sie das Meeting, und der Dorfrat erklärte den Leuten was wir hier tun und dass wir mit ihnen zusammenarbeiten möchten. Dann tischten sie die Drinks auf, die wir gekauft hatten, und sagten, dass alles Essen und Getränke von uns komme, als Geschenk für die Dorfleute. Alle waren begeistert. Einer nach dem andern standen ein paar Leute auf um auch etwas zu sagen, und das meiste davon waren Aussagen wie "da sie jetzt zu uns gehören sind sie unsere Angehörigen und wir müssen sie beschützen und ihr Haus und ihre Dinge beschützen". So geht das hier. Dann wurde das Meeting beendet und die Party eröffnet. Getränke wurden verteilt, Biere verteilt, und die alten Männer gingen mit den Cognac Flaschen durch die Menge und händigten Shots aus. Ich sass manchmal mit den Frauen, manchmal mit Aidan, manchmal mit Sabelo, unserem Übersetzer. Die Leute wurden betrunkener und betrunkener, und je mehr sie tranken, desto lauter wurden sie. Die Frauen begannen zu klatschen und zu tanzen. Das Essen wurde ausgehändigt, zwei Stück Brot und zwei Stück Poulet auf einem Pappteller. Die Männer wurden zuerst bedient, und was sie nicht wollten, gaben sie den Kindern weiter. Bis halb fünf Uhr nachmittags sassen wir vor dem Kindergarten auf dem Hügel und unterhielten uns mit den Leuten. Und damit gehören wir jetzt offiziell zur Dorfgemeinschaft. Die Party hat uns 1500 Rand (150 Euro) gekostet, und sie bringt uns den Schutz und die Unterstützung und Akzeptanz der Anwohner. Ich denke das ist es allemal wert. :-)

Einer der Dorfältesten wird nun für uns zum Headman gehen, um den Stempel abzuholen. Sobald ich meine Dokumente gestempelt habe, werde ich mich um das Meeting mit Tribal Authorities kümmern.


















Samstag, 1. Mai 2010

Wie ersetze ich mein Badezimmer-Dach?

Herzlich Willkommen zur Heimwerker-Lektion vom April, das ist die neue Ausgabe dieser wunderbaren und lehhreichen Show mit unserem Star-Moderator Aidan. Die April-Ausgabe lautet: wie ersetze ich mein Badezimmer-Dach?

Nun, ganz einfach. Zuerst müssen natürlich die Holzlatten runtergerissen werden. Da man kein Brecheisen hat, nehme man bitte einen alten Spaten, das funktioniert auch. Zuerst müssen die Teer-Reste auf dem Dach eingeritzt werden, damit der Spaten zwischen die Bretter geschoben werden kann. Dann benutze man den Spaten als Hebel, um die Bretter aus den Angeln zu reissen. Kann problematisch werden, wenn die Nägel gerostet sind. Aidans Heimwerker-Tipp: Keep trying.
Wenn alle Bretter weg sind müssen die neuen Blechdach-Platten vorbereitet werden: Zuerst waschen, dann anstreichen (auf der Unterseite), dann zuschneiden mit dem ... ööööh ... jesses ... wie sagt man dem auf Deutsch? Angle-Grinder. Aidan sagt: schneide das Blech selber, aber lass den Handlanger auf dem Dach die Länge und Kurve ausmessen. So. Dann werden die Bleche aufs Dach gehoben (Achtung: bitte Bauarbeiten nicht bei übermässigem Wind ausführen, das ist gefährlich.) und in die richtige Position gelegt. Riesige Nägel nehmen und reinhämmern. (Und nicht Rahel hämmern lassen, die kriegt keine Nägel die länger als 2cm sind in ein Brett rein.) Dann das nächste Blech - es muss das erste um ca. 10cm überlappen. Alle Bleche festnageln. Danach müssen sie am Ende noch gerade abgeschnitten werden, und fertig! (Putzarbeiten IM Haus den Frauen überlassen.) :-)










Beerdigung in Manzamnyama

Heute waren wir in Manzamnyama für eine Beerdigung. Babalwas Mutter ist letzte Woche an Tuberkulose gestorben. Hier draussen scheint TB ein viel grösseres Problem zu sein als Aids ... Babalwas Mutter war schon lange krank, ich habe sie nicht gut gekannt aber sie sah immer sehr müde aus.

Aidan und ich kamen beim Haus an als die Festlichkeiten schon in vollem Gange waren. Sie hatten ein grosses Zelt aufgestellt im Garten, und da sassen hunderte von Dorfleuten. Aidan fragte, und, wo setzen wir uns hin? Ich sagte, na ich hier (bei den Frauen auf den Boden) und du dort (bei den Männern auf den Stühlen). Es dauerte kaum fünf Minuten, da sah ich Aidan hinter einem andern Mann hergehen, der ihn ins Zelt hinein führte, wo die wichtigeren Männer sassen, und ihm einen Stuhl am Ende der Reihe zuwies. Die Frauen um mich herum schickten mich auch in diese Richtung, und so rückte ich ebenfalls näher ans Geschehen und setze mich neben Aidan auf den Boden. Hinten im Zelt waren die Geistlichen, und der Sarg war dort aufgebahrt. Auf der rechte Seite der Zeltwand entlang sassen die wichtigeren Männer, die Dorfältesten und so. Links standen die Frauen, die derselben Kirche angehören wie die Verstorbene. Sie trugen alle lange, blau-weisse Gewänder und weisse Hüte, fast wie Bäcker-Hauben, und sangen Lieder zwischen den verbalen Gewitterstürmen der Geistlichen. Der Rest des Zeltes war angefüllt mit Frauen, die dicht an dicht, Schulter an Schulter, am Boden sassen. Weiter draussen sassen noch weitere Männer auf Stühlen entlang dem Zaun, aber IM Zelt waren praktisch nur Frauen. Die Geistlichen donnerten ihre Reden in die Runde, manchmal klatschten die Leute, manchmal lachten sie, und dann stimmten die Kirchenfrauen wieder ein Lied an. Ihre Stimmen jagen mir immer noch eine Gänsehaut über die Arme. Wie sie so a capalla einfach fünfstimmig singen, und dazu die Trommel schlagen und ein paar Klangschalen und Rasseln. Nach etwa Dreiviertelstunden schien die Messe vorbei zu sein, und die Leute standen auf und gingen ins Feld hinaus. Ich konnte nicht viel sehen da ich mitten zwischen den Frauen war. Hunderte von Füssen die durchs hohe Gras streichen. Wind der an den Röcken zerrt. Das Grab ist mitten im Feld, ein grosses Loch, und am Boden vom Loch noch ein zweites, kleineres. Um das Grab und den Sarg herum standen nur Männer. Die Frauen sassen weiter hinten im Feld. Nach einer weiteren donnernden Ansprache vom Pfarrer wurde der Sarg ins kleine Loch hinunter gehoben, und dann legten sie ein paar Pfosten quer übers Loch und ein paar Strohmatten über die Pfosten. Und dann füllten sie das grosse Loch mit Erde. Die jungen Männer schnappten sich einen Spaten und begannen zu schaufeln, und sobald einer langsamer wurde kam ein anderer von hinten um ihn abzulösen. Aidan stand mit den Männern am Grab. Ich sass weiter hinten bei den Frauen, etwa auf gleicher Höhe mit Babalwa, die wie alle anderen Zuschauer anonym in der Menge sass, still wie eine Statue. Nebendran standen die Kirchenfrauen, und während die Männer schaufelten kam einer der Geistlichen und heitzte den Chor an, warf weitere donnernde Worte an die Frauenmenge und liess den Chor wieder ein Lied anstimmen. Als das Grab zugeschaufelt war standen die Frauen auf und gingen am Grab vorbei, und jede warf eine Handvoll Erde drauf. Danach gingen sie zurück zum Zelt, und auf dem Weg dorthin wuschen sie sich die Hände in einem grossen Waschzuber.

Als alle wieder im Zelt versammelt waren, begannen die Frauen, Essen auszugeben. Sie bildeten eine lange Schlange und reichten die Teller weiter zu den Stuhlreihen der Männer, bis alle Männer gegessen hatten. Während die vollen Teller noch nach links wanderten in den Händen der Frauen, wanderten die leeren nach rechts, zurück in die Küche. Ein Fliessband von Frauen. Dann kam der Tee, und Brot. Und schliesslich Amarheu, ein lokales Getränk. Und erst als alle Männer bedient waren und bereits begannen aufzustehen und zu gehen, kamen die Frauen an die Reihe, die die ganze Zeit geduldig im Zelt am Boden gesessen hatten. Und alles nochmal von vorn. Aidan und ich haben immer Sonderstatus, ich bekam einen Teller mit Essen während die Männer bedient wurden, und wir sassen nebeneinander am Boden und teilten uns einen Teller. Egal wie oft man ablehnt, man kriegt trotzdem Essen - es ist unmöglich, nein zu sagen. Und wahrscheinlich auch unhöflich. Hinter dem Zelt, in den beiden Hütten (dem Haus von Babalwas Familie) spielten die Kinder. Und überall rannten Hunde herum. So viele Menschen. Alle freuten sich dass Aidan und ich auch teilnahmen, viele Frauen kamen und schüttelten meine Hand und fragten nach meinem Befinden und wo ich wohne und woher ich komme.

Da die meisten Männer bereits aufgebrochen waren, beschlossen wir, dass uns nun wohl erlaubt sei, ebenfalls zu gehen. Wir verabschiedeten uns von Babalwa, die noch in der Küche beschäftigt war, und traten den Rückweg durchs Dorf an. Es ist schon komisch - ich habe niemanden weinen gesehen. Der Tod scheint hier einfach zum Leben dazu zu gehören. Er ist noch nicht so abwendbar wie in unserer westlichen Zivilisation. Hier sterben die Leute halt einfach. Und das Leben geht weiter.

Mittwoch, 7. April 2010

die ersten Gäste in Lubanzi

Huff! Die ersten Gäste haben wir überlebt. Vom 2. bis 4. April war eine Gruppe von neun Leuten hier in Lubanzi. Wir haben die Feuertaufe bestanden! Alle waren begeistert. Noch am Tag vorher haben wir in beiden Rondavels die Böden neu gestrichen, und die Betten standen noch alle kreuz und quer aufgeschichtet auf der Veranda. Wie üblich alles in der letzten Minute ... und ich musste am Freitag (am Tag wo die Gäste ankamen) noch nach Mthatha fahren um Einzukaufen, da sie uns kurzfristig mitgeteilt haben, sie möchten Mahlzeiten. Huuuui. Glücklicherweise hatten wir gerade 2 Couchsurfer hier, Shane und Patrick aus Kapstadt, und sie waren eine riesige Hilfe mit den Gästen und in der Küche und einfach generell. Besonders Shane hat sich gut eingefügt, sie hilft überall einfach mit und man könnte meinen sie wäre von Anfang an dabei gewesen. Es war also ein lustiges Weekend, aber auch ermüdend. Tja und gestern wollten wir eigentlich nach Manzamnyama aber es hat zu fest geregnet und der Beetle schaffte es nicht mal den ersten Hügel hoch. Wir sitzen also noch hier fest. Heute war es bewölkt, zeitweise sonnig, und es blieb trocken. Wenn es diese Nacht trocken bleibt, sollten wir es morgen nach Manzamnyama schaffen.

Die nächsten Gäste erwarten wir Ende dieses Monats, diesmal nur 2 Leute, die aber dafür eine ganze Woche bleiben wollen. Mal sehen wie das wird ...

Samstag, 27. März 2010

Couchsurfer in Manzamnyama

Bitte entschuldigt dass die Blogeinträge momentan nur spärlich folgen. Die Internetverbindung ist ein echtes Problem, da wir im Haus null Empfang haben und immer mit dem Laptop in den Garten raus müssen, wenn wir ins Internet wollen. Was schon mal bedeutet, dass wir nur bei schönem Wetter internettlen können. Und in letzter Zeit hat es ziemlich oft geregnet! Das freut natürlich unseren Garten. :-)

Letzte Woche waren die ersten drei Couchsurfer hier, wir verbrachten die erste Nacht in Lubanzi und dann fuhr ich mit zweien nach Manzamnyama. Wir wollten eigentlich im Baumhaus übernachten aber das war leider in ziemlich heruntergekommenem Zustand - nach ein paar Monaten des Nicht-Benutzens - und so haben wir uns bei Babalwas Mutter einquartiert, die am nächsten vom Hügel wohnt. Aidan blieb in Lubanzi, um weiter am Haus zu arbeiten - wir erwarten die ersten Gäste am 2. April und es gibt noch viiiiel zu tun. Ich verbrachte zwei Tage in Manzamnyama mit Iona und Luis, beides Studenten aus Kapstadt. Die Baustelle auf dem Hügel sah leider ebenso verwahrlost aus wie das Baumhaus, und wir haben zwei Tage lang nur aufgeräumt, gejätet und Gras geschnitten, um den Ort wieder einigermassen herzurichten. Das Problem sind jetzt die Werkzeuge: Da wir alles nach Lubanzi gezügelt haben, müssen wir nun jedesmal, wenn wir in Manzamnyama am Projekt arbeiten wollen, alle Werkzeuge mitschleppen. Und wir können auch nicht mehr bis zum Hügel fahren, da der Landrover ausgestiegen ist und der VW-Käfer im Dorf parkiert bleibt. Das bedeutet viel schleppen ... Nach drei Tagen in Manzamnyama ist mir wieder einmal klar geworden, wie viel Zeit das blosse Überleben braucht. Schon nur Essen besorgen und kochen und frisst einen halben Tag.

Das Projekt muss halt im Moment ein bisschen warten. Über Ostern werden wir hier in Lubanzi Gäste haben und es ist jetzt wichtiger, hier alles auf die Beine zu stellen und eine Einnahmequelle zu sichern. Wenn Ostern vorbei ist, werden wir wieder mehr Zeit in Manzamnyama verbringen, das Baumhaus wieder herrichten (so dass wir dort Voluntäre unterbringen können) und das erste Haus fertigstellen.

Hier in Lubanzi ist die erste Hütte praktisch parat. Letzte Woche haben wir die Wände bemalt: ich habe die Designs entworfen und mit Farbstift auf die Wand kopiert, und Aidan hat mir geholfen alles hübsch auszumalen. Voila! Wanddekoration a la Afrika.


Aidan am Wandmalen


Rahel am Zeichnungen auf die Wand kopieren


Die fertigen Wandmalereien

Gestern haben wir die Quelle neben dem Haus eingezäunt. Es hat zwei Quellen hier, eine auf fast gleicher Höhe wie unser Haus, und eine etwas höher, hinter dem nächsten Hügel. Die untere Quelle haben wir nun Kuhsicher gemacht und neue Schläuche gelegt, um unseren Wasservorrat zu sichern. Aus dieser Quelle wird dann das Wasser hochgepumpt in die beiden grossen Wassertänke, und diese Tänke speisen das Haus, also Dusche, Klo, Wasserhahn im Bad etc.

Ich wollte noch ein paar extra Fotos hochladen aber die Internetverbindung ist grausam langsam und so reicht es nur für eins ...


Die Krabben wohnen am Strand in Lubanzi, nicht der grosse Strand links von uns, sondern die kleine Bucht ca. 5 Minuten Fussmarsch in die andere Richtung.

Montag, 15. März 2010

Cape Town Retour

Und wie die Zeit fliegt! Wir haben es tatsächlich geschafft, nur eine Woche weg zu bleiben. Die Reise nach Cape Town war laaaaang, die BazBus Party am Samstag Abend (der Grund unserer Reise) dafür ziemlich gut. Wir haben vorher noch kurz einen ganzen Stapel Fotos gedruckt, zum einen vom Projekt, zum andern von unserem neuen Haus/Backpackers, und ich habe den ganzen Abend lang Fotos (natürlich mit Logo und Kontaktdaten drauf, sozusagen als Visitenkarten) verteilt. Von Manzamnyama haben wir Sesanda mitgenommen nach Cape Town, er war ausser in Johannesburg noch kaum weiter als bis Mthatha gekommen. Zu unserem Erstaunen hielt er sich ziemlich gut, es muss ein ziemlicher Schock gewesen sein, einfach so ins kalte Wasser geworfen zu werden und sich total unseren Gewohnheiten und unserer Lebensart anpassen zu müssen. Ich habe mir sehr Mühe gegeben, ihm immer alles zu erklären, ihm zu sagen wohin wir gehen, wen wir treffen, und warum, und wie lange es dauert, und ausserdem achtgegeben dass er immer was zu Futtern kriegt. Aidan hat ihn drei Wochen lang gratis arbeiten lassen um seine Reise "abzubezahlen", und so zog Sesanda eine Woche lang mit Aidan und mir um die Häuser, ass wenn wir assen, schlief wenn wir schliefen, und amüsierte sich prächtig an der BazBus Party.

Vielleicht schnell eine Erklärung für den Grund dieser Reise: BazBus ist die bekannteste Busgesellschaft für Rucksacktouristen in Südafrika. Der Bus bietet Tür zu Tür Service von einer Jugenherberge zur nächsten, und man kann z.B. in Capetown beim Hostel xy einsteigen und in Jeffreys Bay beim Hostel z aussteigen, ein paar Tage bleiben, dann wieder einsteigen und weiterfahren zur nächsten Destination. Da der Bus von Jugi zu Jugi fährt, kennt der Besitzer der Gesellschaft natürlich alle Jugendherbergen-Besitzer - immerhin werden die allermeisten Bustickets direkt in den Herbergen verkauft. Irgendwann hat es sich so eingebürgert, dass BazBus, die Busgesellschaft, jedes Jahr eine Geburtstagsparty schmeisst und alle Jugenherbergen-Besitzer dazu einlädt. Man kriegt ein Busticket gesponsert für die Hin- und Rückreise und wird einen Abend lang prächtig unterhalten, mit Spielen, Musik, gratis Drinks, super Grillade und allem drum und dran. Für die Herbergen-Besitzer wiederum ist es DIE Gelegenheit um Networking zu betreiben, Vitamin B aufzufrischen mit den andern Herbergen-Besitzern und einfach allgemein sehen und gesehen werden. Die Backpacker-Industrie in Südafrika ist eine einzige grosse Familie, man kennt sich, und man übernachtet gratis in anderen Jugendherbergen. Ausserdem sendet man sich gegenseitig Gäste, gibt Empfehlungen ab ... und so ist es wichtig, eine gute Falle zu machen.

So, das ist der Hintergrund. Wir fuhren also nach Cape Town, gratis, alles gratis, um unser Projekt und unser neues Backpackers zu promoten. Fürs Projekt erhoffen wir uns Voluntäre, und fürs Backpackers natürlich Gäste. Die Struktur wird jetzt sein, dass wir drei Tage die Woche am Haus arbeiten, alles etwas aufmotzen, die ersten Gäste empfangen, und Schritt für Schritt das Haupthaus renovieren, und drei Tage die Woche in Manzamnyama am Projekt arbeiten. Das Backpackers ist wichtig für uns, da es uns endlich eine Einkommensquelle beschert - wir haben bisher ja von Ersparten gelebt, oder sonstwo ein paar Pfennige zusammengekratzt, und unsere Unterhaltskosten, vor allem Benzin fürs Auto und für den Generator, meist von Spendengeldern bezahlt. Immerhin verdienen wir ja mit dem Projekt nichts ... und von irgendwas müssen wir auch leben. Falls wir also das Backpackers zum Laufen bringen, können wir damit unseren Lebensunterhalt finanzieren und auch das Projekt unterstützen. Im Moment ist sowieso beides so eng miteinander verknüpft - das Haus und das Projekt - dass es praktisch unmöglich ist, die Finanzen strikte zu trennen.

Mit dem Geld, das ihr im Januar/Februar an den Projektvorträgen oder bei anderen Gelegenheiten gespendet habt, hat Aidan vor allem in Maschendraht und Werkzeuge investiert. Er hat einen Akkubohrer gekauft, der uns das Leben ungemein erleichtert - im Haus wie im Projektaufbau. Eine neue, kleinere Wasserpumpe hat er auch angeschafft, die nun vom kleinen Generator betrieben werden kann und beim Projekt bleibt, plus einen grösseren Generator, fürs Backpackers. Einiges wurde in Benzin für den Landrover investiert, der unermüdlich zwischen dem Wald und dem Dorf hin und her gefahren wurde und Unmengen von Stämmen transportierte (bis die alte Kiste dann irgendwo auf einer löchrigen Strasse ihren letzten Atemzug tat und den Geist aufgab. Das wars dann mit dem Landrover. Jetzt bleibt uns nur noch der Beetle, gottseidank hat Aidan so viel Holz angeschleppt bevor der Landrover endgültig stehenblieb.). Ah ja und dann natürlich noch das Wellblech fürs Dach und Anti-Rost-Farbe um es anzustreichen. Jetzt liegt also alles Material, um das erste Haus fertigzustellen, auf dem Hügel rum - und wir brauchen bloss noch ein paar fleissige Hände, um alles zusammenzusetzen.

Ich war noch nicht viel in Manzamnyama seit ich wieder zurück bin; Mittwoch und Donnerstag diese woche werden wir dort sein und weiter am Projekt arbeiten und den Couch Surf Event für Ostern organisieren. Wir erwarten zwischen 10 - 40 Voluntäre über die Oster-Feiertage, das sollte dem Projekt auch wieder ein bisschen Aufschwung geben! Zudem sind wir mit den Jungs in Pretoria in Kontakt, allen voran Lawrence, die nun aus der Ferne helfen werden, im Dorf alles sauber über die Bühne zu bringen, Sprachbarrieren zu überbrücken und allgemein die Dorfjugend wieder vermehrt zum Mithelfen zu animieren. Sobald ich wieder Internet-Verbindung habe folgen Fotos vom Stand der Dinge in Manzamnyama.

Ah ja, Internet: in unserem neuen Haus haben wir leider NULL Natel-Empfang, wir müssen also immer mit dem Laptop auf dem Schoss in die hinterste Garten-Ecke raus, wo wir dann halbwegs akzeptablen Empfang haben, aber die Internetverbindung ist furchtbar langsam. Also bitte verzeiht mir wenn News nur spärlich folgen, oder mit Verzögerung. :-)

Alles in allem bin ich mehr als froh wieder in Südafrika zu sein, es ist herrlich wieder den ganzen Tag barfuss zu gehen, jeden Tag dreckig zu werden vom gärtern oder bauen oder putzen, immer das Rauschen der Wellen in den Ohren und den Wind in den Haaren. Dieses Jahr wird ein echtes Abenteuer, sehr spannend mit all unseren Projekten, und ich kann den nächsten Tag kaum erwarten. :-)

Samstag, 6. März 2010

zurück in Südafrika

Wow. Was für eine Rückkehr nach Südafrika!! Es hat sich einiges getan hier in meiner Abwesenheit ...

Also, ich war noch gar nicht wirklich in Manzamnyama, nur ganz kurz, und Aidan hat einen riesigen Zaun gebaut ums ganze Gelände wo wir die Lodge bauen! Das ist echt super, ein Zaun ist einfach das A und O hier, sonst kann man das ganze gärntern gleich vergessen. Das Dach vom ersten Raum ist auch beinahe fertig gebaut. Aidan wollte das alles fertigstellen bevor ich zurück komme, aber dann kam was dazwischen ...

... und zwar ein Angebot, das wir unmöglich ablehnen konnten. Im Nachbardorf, in Lubanzi, konnten wir ein Haus kaufen, inklusive 2 Rondavels, voll möbliert mit Betten und allem, mit überdachtem Sitzplatz und einer Bar und Garage. Dieses Haus ist nun vorübergehend unser Zuhause, während wir das ganze in ein Backpackers umbauen. Die Rondavels sind gut in Schuss, aber am Haus muss einiges getan werden bevor es gewinnbringend vermietet werden kann.

Nun haben wir also zwei Projekte ... und wir werden in nächster Zeit einiges an Arbeit in das neue Haus investieren, denn: wenn wir von diesem Backpackers leben können, haben wir auch wieder mehr Kapazität um in unser Projekt zu investieren. Zudem wird auch der Ertrag oder Gewinn teilweise ins Projekt investiert.

Spendengelder gehen natürlich weiterhin zu 100% ins Projekt. Sobald ich mir einen besseren Überblick verschafft habe, werde ich hier eine Liste der Dinge posten, die Aidan kürzlich angeschafft hat, wie z.B. Unmengen an Maschendraht für den Zaun sowie einige Werkzeuge wie ein Akku-Bohrer, was uns die Arbeit unheimlich erleichtert.

Ein ganz herzliches Dankeschön allen, die an einen der Projektvorträge gekommen sind und etwas ins Kässeli gesteckt haben, und herzlichen Dank auch allen anderen, die etwas ans Projekt gespendet haben. Ich habe das Geld immer sofort aufs neue Projektkonto eingezahlt und Aidan hat es dann in Südafrika postwendend wieder abgehoben und ins Projekt investiert. Insgesamt sind um die 1000.00 Franken zusammengekommen. Einen ganz speziellen Dank möchte ich auch meinen Eltern aussprechen, die Aidan und mich beherbergt und gefüttert haben während unseres Aufenthalts in der Schweiz, die unermüdlich für mein Projekt Werbung gemacht haben und Flyer gedruckt und verteilt und Leute für die Vorträge eingeladen haben. Danke, ohne eure Hilfe und Unterstützung wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an den Rest der Familie, an Grosseltern und Onkel und Tanten und Cousins und Cousinen, für euer Wohlwollen und eure Unterstützung.

So - im Moment sind wir gerade in Cape Town, auf einem kurzen Marketing-Trip, um alle Backpacker Besitzer an einer Party zu treffen und Flyer von unserem Projekt und unserem neuen Backpackers zu streuen. Gegen Ende nächste Woche sind wir wieder zurück an der Wild Coast, und ich werde Fotos machen von allem was neu ist und hier auf diesem Blog posten.

Herzlichen Dank euch allen, Freunden und Spendern, und es war wundervoll euch alle mal wieder zu sehen, und hoffentlich auf bald - in der Schweiz oder in Südafrika!

Dienstag, 9. Februar 2010

Projektvorträge im Februar in der Schweiz

Ui, ich hätte schon längstens die Daten für die Projektvorträge hier eintragen sollen!! Also hier hole ich nun das versäumte nach:

Mittwoch, 10. Februar 2010, 20.00h im Kirchgemeindehaus Zollikofen

Donnerstag, 11. Februar 2010, 20.15h im Connect Cafe in Basel, Gerbergasse 30

Mittwoch, 17. Februar 2010, 20.00h im Pavillon Jegenstorf, katholisches Pfarramt, Quartierweg 1

Dienstag, 23. Februar 2010, 14.30h im Alters- und Pflegeheim Cristal in Biel, Erlacherweg 40a

An allen vier Anlässen erzähle ich vom Leben in Manzamnyama, von den Problemen und wie wir die Lebenssituation der Menschen dort verbessern können. Die Vorträge sind illustriert mit vielen Bildern und kleinen Anekdoten.

Ich freue mich auf euer zahlreiches Erscheinen!

Herzlich, Rahel


Samstag, 2. Januar 2010

Happy New Year!

Hallo liebe treue Blogleser, alles Gute im neuen Jahr!! Wir sind auch bereits wieder mit neuem Mut ins Projekt gestartet. Aidan ist seit Mitte Dezember zurück in Südafrika und schlägt sich mit verschiedensten Problemen rum. Zum einen wurde das Dach der Lodge nicht fertig gedeckt - offenbar hat es die ganze Zeit geregnet, und wenn das Stroh nass ist, kann man nicht damit arbeiten. Also musste Aidan kurzerhand den Campingplatz ins Dorf verlegen, wo eine gedeckte Küche zur Verfügung stand. Seit dem 21. Dezember sind verschiedenste Gäste im Dorf ein- und aus gegangen, Camper, Leute die eine Dorfhütte buchten, Freiwillige ... Aidan hatte alle Hände voll zu tun, es allen recht zu machen. Es regnet immer noch sehr viel, was ständig alles verlangsamt. Aber gegen Mitte Januar ist die Hochsaision zu Ende, und Aidan freut sich schon auf eine ruhigere Zeit, wo er sich dann wieder dem Garten und verschiedenen anderen Projekten widmen kann.

Ich bin immer noch in der Schweiz und arbeite unterdessen in Zürich Oerlikon im Büro. Mein Job dauert bis Anfang Februar, und Ende Februar fliege ich zurück nach Südafrika. Ich hätte also im Februar noch Zeit für Vorträge übers Projekt ... nochmal, falls ihr irgendwo Räumlichkeiten wisst, die dafür geeignet wären, bitte melden!

Nachdem wir beide ein paar Monate weg waren und etwas Abstand gewinnen konnten vom Dorf und vom Projekt, sind wir nun dabei, neu zu planen. Ein Jahr haben wir jetzt bereits auf dem Buckel. Im Oktober 2008 sind wir an die Wild Coast gezogen, blauäugig und voller Idealismus, um einfach mal zu sehen, was so auf uns zukommt, und wie alles wird. Unterdessen haben wir ein Jahr Erfahrung, wir wissen besser, womit wir es zu tun haben, und wo die Probleme liegen. Daraus können wir nun neue Pläne machen, und voller Elan ins nächste Jahr starten. Ich freue mich bereits, wieder nach Südafrika zurück zu kehren ...